Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 757
(PDF, 173 MB)
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nun gern bereit, Ihnen darüber nähere Mitteilungen zu machen. In der Hauptsache
betreffen die Versuche Schnittwunden bei mir und meiner Frau.

Vor allem hat meine Frau die wohltätigen Wirkungen dieser Heilmethode
verspürt. Sie hatte sich einen tiefen Schnitt am Finger zugezogen und legte auf
die Wunde etliche Abende hintereinander Heftpflaster. Die Nacht hindurch heilte
der Schnitt ganz schön zu, aber am nächsten Morgen bei Verrichtung der häuslichen
Arbeiten löste sich das Pflaster wieder ab und der Schnitt klaffte wieder
auseinander. Eines Morgens legte ich nun dieses durch Arbeiten im Wasser abgeweichte
Heftpflaster in die Kupfervitriollösung, und siehe da, als ich aus dem
Dienste nach Hause kam, berichtete mir meine Frau, die Schnittwunde sei nicht
wieder auseinandergerissen, sondern die heilende Kraft des Kupfervitriols habe die
Wundränder gleichsam von innen zusammengezogen, und zwar mit
einer derartigen Kraft, daß sogar Schmerzen entstanden seien. Hierauf heilte die
Wunde ohne weitere Behandlung, nur das Pflaster ließen wir in der Lösung liegen,
bis der Schnitt heil war.

Auf diese Weise haben wir im letzten Halbjahr allerhand größere und kleinere
Schnittwunden behandelt und alle mit gleichem Erfolg. Ferner hatte auch ein
Kollege von mir eine schlimme, untereiterte Wunde an einem Finger, die gar nicht
aufgehen wollte. Er versuchte auf meine Anempfehlung auch dieses Mittel; nahm
den Verband ab und legte ihn in die bereitete Kupfervitriollösung. Eine
Stunde danach trat schon der Erfolg ein: der Eiter floß aus der
Wunde und diese heilte in etlichen Tagen tadellos zu.

Mit besten Grüßen Max Lücke m. p.

Auffindung eines Testamentes auf okkultem Wege. Der Fürst Emil von Sayn-
Wittgenstein-Berleburg (t 1878) berichtet in seinen vor einigen Jahren in Paris
veröffentlichten Briefen von einer Tatsache, die allen denen, welche spiritistische
Manifestationen nicht von vornherein in das Gebiet der Fabel verweisen, viel zu
denken geben wird. Das betreffende Schreiben ist an die Eltern des Fürsten gerichtet
und trägt das Datum: Warschau, den 5./17. Juli 1867. Es heißt dort u. a.:
„Ich habe mich in der letzten Zeit viel mit Spiritismus beschäftigt und meine
mediumistischen Fähigkeiten Uaben sich in erstaunlicher Weise entwickelt. Ich
schreibe oft mit großer Leichtigkeit verschiedene Handschriften und habe direkte
Mitteilungen bekommen von dem Geiste, der in Berleburg umgeht, einer Frau
unseres Hauses, die sich vor 102 Jahren das Leben genommen hat. Auch habe ich
noch ein anderes recht wunderbares Resultat erzielt. Einer meiner Freunde, der
vor einigen Monaten verstorbene General-Leutnant von Korff, hat sich mir manifestiert
(ohne daß ich auch nur im geringsten an ihn gedacht hätte) und mich
aufgefordert, seiner Familie den Ort zu zeigen, wo infolge einer Unachtsamkeit sein
Testament verborgen liegt, nämlich in einem Schranke des Hauses, in welchem er
gestorben ist. Ich wußte nicht, daß man sein Testament suchte und bisher noch
nicht gefunden hatte. Aber man hat es in der Tat entdeckt, und zwar genau an der
Stelle, die der Geist mir angegeben hatte. Das Dokument ist für die Verwaltung
der Güter und für die Erbschaftsregulierung von größter Wichtigkeit. Das sind
doch Tatsachen, die jeder Kritik Trotz bieten." — So der Fürst Wittgenstein. Seine
Worte fallen umso mehr ins Gewicht, wenn man weiß, daß der verstorbene
Fürst ein Mann von tadellosem Charakter, mutig bis zur Tollkühnheit und einer der
aufgeklärtesten und erleuchtetsten Geister seiner Zeit war.

Die Riesenkraft der Kleinen. Gegenwärtig bricht sich die Anschauung immer
mehr Bahn, daß aller Stoff aus sogenannten Elektronen zusammengesetzt sei, die
also den Urstoff darstellen. Die Atome und Moleküle betrachtet man dementsprechend
als eine Art von Planetensystemen, die durch Kräfte elektromagnetischen
Ursprungs zusammengehalten werden und aufeinander einwirken.


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