Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 760
(PDF, 173 MB)
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den Plejaden, ganze Lager von solchen Gebilden, sog. Kernnebellager, auf lange
exponierten photographischen Platten vorgefunden. Gleichzeitig ist aber durch diese
Aufnahmen erst die wahre Struktur der Nebelfiecke festgestellt worden, während
die Spektralanalyse und neuerdings sogar die Stereoskopie über die chemische Beschaffenheit
dieser größten aller Weltkörper und Sternsysteme Aufschluß gebracht
haben. Durch die ausgezeichneten Aufnahmen von Ritchey, Keeler u. a. sind die
bei weitem meisten Nebel und Sternhaufen als Spiralgebilde erkannt worden;
bei einigen von ihnen ist es sogar gelungen, aus der entgegengesetzten Linienverschiebung
an beiden Enden eine Rotation um das Schwerezentrum nachzuweisen.
Vorwiegend kommt die Spiralstruktur den Sternnebeln, d. h. den aus einzelnen
Sternen (Sonnen) bestehenden Gebilden, zu, wogegen die Gasnebel, die überhaupt
in der Minderzahl vertreten sind, im allgemeinen unregelmäßiger gestaltet sind.
Besonders schöne Spiralstruktur zeigen der bekannte große Nebel in der „Andro-
meda", den schon das unbewaffnete Auge als mattes Wölkchen wahrnimmt, der
Nebel in den „Jagdhunden", dessen Spiralen schon Lord Rosse erkannt hat, der
wunderbare Nebel im „Dreieck", der Nebel M 101 im „Gr. Bären" usw. Wir können
daher die Nebel, die in einem gewissen Entwicklungsstadium wahrscheinlich sämtlich
Spirälform annehmen, als gewaltige Wirbel betrachten, wie sie „im kleinen"
auch jedes Planetensystem in seinem gasförmigen Zustande durchmachen muß.
Über die wahre Entfernung der Nebel läßt sich gegenwärtig noch nichts Näheres
sagen; Versuche, die Parallaxe des großen Andromeda-Nebels zu bestimmen, haben
zu widersprechenden Ergebnissen geführt. Nur soviel scheint festzustehen, daß die
überwiegende Zahl der Nebel in außerordentlich großer Entfernung, weit außerhalb
unserer ebenfalls ein ungeheures Spiralsystem bildenden Milchstraße steht.

Anfragen, deren Beantwortung von allgemeinem
::: Interesse ist, werden hier erledigt. :::

Im Aprilheft des Z.-Bi. findet sich eine kurze Besprechung meiner kleinen Schrift
»Die Geheim lehre n ach H. P. Blavatskys Secret Doctrine« von Dr. Nepel, die
mit einer an mich gerichteten Frage schließt. Herr Dr. N. fragt an, warum denn in
meinem Buch: »Das Mysterium des Menschen« von Frau Blavatsky sozusagen gar
nichts stünde.

Ich möchte hierzu bemerken, daß es mir selbstredend sehr willkommen ist, wenn
mir von sachverständiger Seite Winke zugehen! nach welcher Richtung dieses Buch
bei einer hoffentlich nicht allzufernen Neu-Auflage verbessert werden kann. Für solche
Winke werde ich stets dankbar sein. Zu verbessern bin ich gern bereit. Was nun
aber die von Herrn Dr. N. gerügte Lücke anlangt, so fragt es sich doch, ob es wirklich
als ein Mangel bezeichnet werden kann, wenn in dem ganzen Buch nur an einer Stelle
(auf Seite 70) ganz flüchtig von der Gründerin der Theosophischen Gesellschaft die
Rede ist. Ich kann versichern, daß ich mir diese Sache reiflich überlegt habe, und ich
bin dabei zu dem Schluß gekommen, daß es in einem solchen sich an einen größeren
Leserkreis richtenden Buch genügt, den, der über Frau Blavatsky und die Geschichte
der Theosophischen Gesellschaft etwas Näheres erfahren will, auf das beste Quellenwerk
, auf die »Old diaries« H. S. Olcotts zu verweisen, im übrigen aber mich schweigend
zu verhalten. Denn hätte ich die ersten 25 Jahre der Geschichte dieser Gesellschaft
auch nur leicht skizzieren wollen — oder hätte ich gar die Persönlichkeit schildern
wollen, die man die Sphinx des 19. Jahrhunderts genannt hat, dann wäre es ohne
mancherlei Unerfreulichkeiten nicht abgegangen. Jeder Eingeweihte kennt diese Unerfreulichkeiten
zur Genüge. Darum habe ich es für das beste gehalten, über die Vergangenheit
der theosoph. Bewegung mit Stillschweigen hinwegzugehen und nur von
der unmittelbaren Gegenwart zu reden, hier aber Dr. Rud. Steiner in den Vorder-


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