Freiburger historische Bestände - digital

— 768 —

psychischen Probleme. Besonders der Psychiater kann daraus manche Anregung und
auch Belehrung schöpfen, sowohl für seine wissenschaftliche als auch für seine moralische
Ausbildung. Denn die Verfasserin verfügt über einen reichen Schatz beachtenswerter
Erfahrungen, u. a. auch an sich selber, und kann für alles ehrlich und entschieden eintreten
. Aus dem Inhalt des Büchleins will ich nur das Wichtigste durch Stichworte
andeuten: Doppelgänger im Traume, »Magnetvogel« (leuchtende Kugeln aus dem
schlafenden Körper), »Zöllnersche Knoten«, Halluzinationen, Schutzengel, Telepathie,
Doppelgänger, Anna Rothe, Ahnung, Tischsitzungen, Psychograph, Besessenheit,
automatisches Schreiben, Hellsehen und Hellhören, Materialisation von Tieren, positive
und negative Halluzination, »Mittagsgespenst«, Bibel und Okkultismus. — Es ist erstaunlich
, was die Verfasserin erlebt hat, und nicht weniger wird mancher Leser die
fein und gründlich gebildete, wenn auch nicht fachwissenschaftlich, so doch auf natürlicher
Logik und scharfer, aufrichtiger Beobachtung fußende Darstellungsgabe bewundern..
Sind so die Aufzeichnungen der Verfasserin schon für sich bedeutungsvoll, so ist das
Büchlein dadurch noch wertvoller geworden, daß die Fußnoten mit abgedruckt sind,
die von der Redaktion der »Psychischen Studien« angefügt wurden, als die Verfasserin
dort ihre Aufzeichnungen zum erstenmale veröffentlichte. So kann ich die Lektüre,
noch mehr das aufmerksame Studium der »Merkwürdigen Erlebnisse« allen strebsamen
Okkultisten wärmstens empfehlen. Auch da, wo die Verfasserin über ihre und anderer
Erfahrungen reflektiert, so namentlich am Ende über okkultistische Erscheinungen in der
Bibel, immer dringt ihr intuitives Schauen in die Tiefe und eröffnet zuweilen Perspektiven
für die Theorie und Praxis des Okkultismus, die von höchster Bedeutung sind.

A. G. W.

Nirwana. Faust, I. Teil. Ein dramatisches Gedicht von R. Wefers, Hamburg. R. Wefers,
Hamburg 5, Pulverteich 3.

Diese Schrift steht außer aller Kritik. Konnte ich an diesem Orte »Die Tochter
Salomos« wegen ihrer verhältnismäßigen Klarheit in der Darstellung religionsgeschichtlicher
Ideen, getragen von okkultistischer Auffassung des Lebens, als »Lesedrama«,
wenn auch nicht im literarisch-ästhetischen Sinne, empfehlen, so muß ich diesem »Faust«
gegenüber ehrlich bekennen, daß seine Lektüre eine Qual und Strafe ist, denn der
* Verf. hat nicht das entfernteste Gefühl von Poesie, keine Spur von Gestaltungskraft
und Darstellungskunst und kann nicht einmal sprachrichtiges Deutsch schreiben.

A. Grobe-Wutischky.

Der Schläfer (Somnambule) von Mülhausen, sein Hellsehen und dessen ärztliche
Verfolgung. Studien und Erlebnisse von Henry Wagner, abprob. Apotheker.
Verlag »Osiris« von H. Wagner, Mülhausen (Ober-Elsaß) Züricherstr. 7. 40 Pf.
Wiewohl schon J. Kerner durch sein Werk: »Die Seherin von Prevorst« für jeden
Einsichtigen den Beweis erbracht hat, daß es echte Somnambule gibt, will die jetzige
offizielle Wissenschaft noch nichts davon wissen. Welchen Dornenpfad aber derjenige
zu gehen hat, der heute den Versuch macht, Hellsehende zu ärztlichen Zwecken zu
gebrauchen, schildert H.Wagner auf Grund eigener Erfahrungen mit seinem »Schläfer«
in eindringlichster Weise. Raummangel verhindert uns, detaillierter auf die kleine, aber
wichtige Schrift einzugehen. Wer darüber besser unterrichtet zu werden wünscht, schaffe
sich diese sehr preiswerte Broschüre an. In späterer Zeit wird sie ein wichtiges
»Kulturdokument« bilden. G. W. Surya.

Zur gefl. Beachtung I £b 2 V™** di* ********** Schriftleiters

i i v I i y bis auf Widerruf: „Station Gsehwandt

am Abersee, Gasthaus zum Gamsjager". — Der sehr ausgebreiteten
Korrespondenz wegen bittet der Schriftleiter, nur in wichtigen Fällen,
und auch da möglichst kurz an ihn zu schreiben und, falls Antwort erwünscht
, Retourmarke beizulegen nicht zu vergessen.