Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 6
(PDF, 169 MB)
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»Doppelgänger« gebildet ist. Diese drei Körper sind es, in denen die
Seele auf den drei Daseinsebenen wirkt, in denen sie lebt, empfindet
und denkt und die sie als ihre Werkzeuge im Sinnlichen, Astralen und
Intellektuellen benutzt.

Ob der glückliche Geist diese Werkzeuge in jeder Beziehung völlig
gebrauchen kann, hängt von der relativen Vollkommenheit ihrer Entwicklung
ab. Ich bin nicht mein Fuß, aber meine Füße gehören mir und
ich kann sie, wenn sie gesund sind, zum Gehen gebrauchen. Ich bin
nicht mein Gehirn, aber ich kann mein Gehirn zum Denken gebrauchen,
solange es nicht dazu untauglich ist. Im I c h ist die Quelle von Vernunft
, der Sitz von Leben, Liebe und Intelligenz. Die «Ichheit« besteht
im individuellen Selbstbewußtein, dessen Wiederspiegelung in den niederen
Ebenen das Persönlichkeitsbewußtsein und schließlich der Eigendünkel
ist. Zieht sich beim Schlafe das Ich von den niederen Regionen der
Seele zurück, so schwindet aus diesem das Selbstbewußtsein; der Traumkörper
tritt aus dem physischen Körper heraus, ohne sich aber deshalb
völlig von ihm zu trennen, und der materielle Körper schläft ein. Wäre
die Trennung vollständig, so wäre dies der Tod des physischen Körpers;
aber der Traumkörper bleibt mit demselben magnetisch verbunden und
hierdurch bleibt auch die »telegraphische« Verbindung mit dem Ich ununterbrochen
, so daß es auch während seiner Zurückgezogenheit, das,
was im physischen, im astralen und im Mental-Körper vor sich geht,
wahrnehmen, und es ihm mehr oder weniger klar zum Bewußtsein
kommen kann, wenn es auch dabei diese Wahrnehmungen nicht richtig
beurteilt, weil es die Herrschaft über seine schlafende Denkmaschine nicht
vollständig ausüben kann. Als Beispiel führe ich folgendes an:

Ich träumte, ich hätte einen Beutel mit Gold gefunden und hielt denselben
in meiner Hand. Ich sagte zu mir: »Jetzt schläfst du, und diese Beutelfinderei ist
ein Traum; und niemand wird mich glauben machen können, daß dieser Beutel,
den ich sehe und greife, nicht wirklich da ist; wenn ich ihn nur beim Erwachen
nicht loslasse, so wird er auch dann nicht verschwunden sein«. Langsam und
sorgfältig ließ ich mich erwachen, und als ich die Augen öffnete, sah ich, daß das
Ding, welches ich krampfhaft in der Hand hielt, ein Zipfel meiner Bettdecke war.

Wenn das Bewußtsein sich aus den niederen Seelenregionen zurückzieht
, so verliert es die Herrschaft über dieselbe; aber es bleiben dann
doch noch die niederen Seelenkräfte in Tätigkeit. In physischen Körpern
bleiben die Organe in Tätigkeit, der Traumkörper wird von seinen Instinkten
geleitet, und im Gedankenorganismus treibt die Phantasie ihr
Spiel. Der physische Mensch ist, wenn er schläft, nicht anders als ein
schlafendes Tier, denn auch die Tiere träumen. Er ist vernunftlos, aber
es bleibt dennoch eine Art von vegetativem Leben und Bewußtsein
in ihm zurück, weshalb er auf äußere Reize reagiert, die dann vermittelst
der Assoziation der Ideen in seinen Mentalkörper die verschiedensten
Veranstaltungen erzeugen können. Da tauchen aus dem ätherischen
Teile seines Gehirns darin aufbewahrte Erinnerungen auf; Dinge, die man


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