Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 7
(PDF, 169 MB)
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während des Wachens erfahren, oder die man gelesen hat, und aus diesen
setzt sich dann oft das ungereimteste Zeug zu immer wechselnden Bildern,
wie in einem Kaleidoskope, zusammen, wobei der Begriff von Zeit und
Raum eine sonderbare Rolle spielt.

Es träumte mir, ich sei auf einer Nordlandreise begriffen. Das Schiff war
von Eisbergen umgeben und scheiterte während eines Sturmes an einem derselben.
Ich rettete mich ans Land und wurde von Eskimos aufgenommen, bei denen ich
Jahre lang lebte, ohne daß es mir trotz aller meiner Mühe möglich war, ihre Sprache
zu verstehen. Mit meinen Schuhen ging es zu Ende und ich mußte barfuß über
den Schnee gehen, um an einer Rentierjagd teilzunehmen. Da erwachte ich und
es war nichts mit der Jagd. Ein kalter Luftzug hatte meine Füße berührt.

Aber nicht alle Träume kommen aus solchen physiologischen Ursachen
. Oft treibt der aus dem physischen Körper ausgetretene vernunftlose
Astralkörper auf eigene Rechnung sein Spiel. Dazu kommt noch,
daß er sich von dem schlafenden Körper entfernen, an entfernten Orten
erscheinen und sogar unter gewissen Bedingungen sich materialisieren,
ja sogar als ein Spielzeug von gewissen Bewohnern der Astralwelt, welche
auch die »Traumwelt« genannt wird und zu welchen die »Naturgeister«
und »Elementals« gehören, benützt werden kann.

Zwei mir bekannte Damen, Engländerinnen, die auf Besuch in Florenz
waren, und von denen ich die Eine Mary, die Andere An nie nennen will, hatten
eine sonderbare Erfahrung. Mary träumte drei Nächte hintereinander denselben
Traum. Es schien ihr, daß sie in einem ihr gänzlich unbekannten, elegant eingerichteten
Zimmer sei und sich damit belustigte, die Möbel umzustoßen und durcheinander
zu werfen. Sie erzählte diesen Traum ihrer Freundin und sprach ihre
Verwunderung darüber aus, daß man einen solchen Unsinn träumen könne. Bald
darauf reisten die beiden Damen nach London zurück und noch an dem Tage ihrer
Ankunft machte A n n i e einen Besuch bei einer ihr verwandten Mrs. N. . . . und
nahm ihre Freundin Mary zur Begleitung mit, die aber der Mrs. N. ganz unbekannt
war. Bei ihrem Eintritt ins Empfangszimmer stieß Mary einen Schrei der Ueber-
raschung aus, denn sie erkannte das Zimmer mit seinen Möbeln sogleich als dasjenige
, von dem sie geträumt und es ihrer Freundin beschrieben hatte. Bald darauf
kam Mrs. N., wich aber schon unter der Türe mit' allen Zeichen des Entsetzens
zurück. Annie folgte ihr und fragte sie über den Grund ihres sonderbaren Benehmens
: »Der Grund ist«, antwortete Mrs. N., »daß es vor einiger Zeit, drei Nächte
hintereinander in diesem Zimmer gespukt hat und alle Möbel durcheinander geworfen
wurden. Ich habe selbst den Geist gesehen, und dieser Geist war die Dame,
die du mitgebracht hast«. Es ist kaum nötig zu sagen, daß diese drei Nächte dieselben
waren, in denen Mary geträumt hatte, daß sie selbst dieser Poltergeist sei.*)

*) Hierher gehört folgendes Erlebnis aus meiner Studienzeit in Dresden: Ich bewohnte
mit einen Kameraden zwei Zimmer und eines Tages versuchten wir beide auf
Grund eines spiritistischen Buches eine »Sitzung« daselbst abzuhalten. Wirklich erhielten
wir bald Klopftöne in den Möbeln des Zimmers. Als wir uns aber desselben
Abends zu Bette legen wollten, klopfte es in dem Schlafzimmer an den Bettgestellen,
an der Türe, am Boden, an den Wänden und der Decke derartig, daß von einem Einschlafen
keine Rede war. Endlich fragte ich, wer der Geist sei. Durch Klopftöne und
mit Hilfe des Alphabets, antwortete mir die unsichtbare Intelligenz, sie sei der Geist
meiner verstorbenen Großmutter und wünsche, daß ich ihr 30 Messen zu ihrem Seelenheil
lesen lasse. Das tat ich am nächsten Tage pünktlich. Aber abends war wieder


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