Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 12
(PDF, 169 MB)
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die Spur gekommen zu sein glaubt? Gibt es wirklich gar keine, dem
heutigen Menschen zugängliche Erfahrung, auf die sich diese Vorstellung
stützen, Erlebnisse, auf die diese Vorstellung zu ihrer Rechtfertigung
hinweisen könnte?

Man behauptet ja, daß es hochentwickelte Okkultisten geben soll,
die von ihren eigenen früheren Verkörperungen genaue Kenntnis besitzen.
Aber mit einer solchen Behauptung ist für uns nichts bewiesen. Wir
können das, was diese Okkultisten von ihren früheren Leben aussagen,
ja nicht kontrollieren, wir müssen es ihnen einfach glauben. Aber wir
wollen wissen, nicht bloß glauben. Die Vorstellung von einer wiederholten
Verkörperung der Menschenseele würde für uns erst dann wirklich
Ueberzeugungskraft besitzen, wenn sie sich auf Erlebnisse berufen könnte,
die wir selbst auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen oder die uns von Menschen
bezeugt werden, denen wir volles Vertrauen schenken.

Derartige Erfahrungen liegen nun in der Tat vor. Die offizielle
Wissenschaft hat nur deshalb von ihnen keine Kenntnis, weil sie den
Zeitschriften, in denen über solche Erfahrungen schon mehrfach berichtet
wurde, keine Beachtung zu schenken pflegt, weil es eben keine Fachorgane
zünftiger Wissenschaft sind. Es ist meines Wissens in Zeitschriften und
Büchern, die der psychischen, metapsychischen und okkulten Forschung
das Wort reden, in den letzten Jahren schon über manchen Fall von
Erinnerung an ein früheres Leben berichtet worden, der allem Anschein
nach mehr war, als bloße Paramnesie, als eine bloß eingebildete, sich
selbst vorgetäuschte Erinnerung. Einen aus der Feder eines indischen
Würdenträgers stammenden Bericht über derartige Fälle brachte z. B. der
»Theosophist« in seiner diesjährigen April-Nummer, dem wir das Folgende
entnehmen*):

*

»Ich führe hier einige Beispiele von Rückerinnerung an ein früheres
Leben an — schreibt dieser Indier — die, da sie an Ort und Stelle
genau untersucht und gut beglaubigt worden sind, dem Zweifel wenig
Spielraum übrig lassen.

Als ich von einem Herrn in Dholpur (zwischen Agra und Gwalior)
erfahren, daß er eine Tochter habe, die sich eines früheren Lebens erinnere
, begab ich mich dorthin und untersuchte die Sache. Das Ergebnis
war folgendes: Das betreffende Mädchen ist die Nichte eines gewissen
Mukta Prasad in Dholpur. Die Kleine ist jetzt 10 Jahre und
einige Monate alt. Geboren ist sie im Jahre 1909.**) Als sie etwa 6
Jahre alt war, redete sie oft von ihrem früheren Dasein und ihren damaligen

*) Concrete Instances of Reincarnation by Syam Sun dar Lal C. I. E. — (C. I. E.
bedeutet: Commander Indian Empire — ein sehr hoher vom König von England verliehener
Titel.)

**) Unser indischer Berichterstatter schreibt nicht 1901, sondern 1956. Diese
Jahreszahl bezieht sich, wie man uns von Indien schreibt, auf die sogenannte Vibrama
oder Samvat-Ära, die 56 a. C. beginnt.


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