Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 18
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0024
— 18 —

diese Töne vielleicht einen metapsychischen Ursprung und standen sie
mit dieser Niedergeschlagenheit in irgend einem Zusammenhang?

Noch am Abend desselben Tages beschlossen wir eine rnediumistisch-
typtologische Sitzung abzuhalten, was wir dann etwa 3 Monate lang
methodisch fortsetzten. Es beteiligten sich dabei meine Frau, meine
Schwiegermutter, ich und manchmal der Aelteste der Jungen. Von der
ersten Sitzung an hatten wir es in diesen Sitzungen mit zwei unsichtbaren
Wesen zu tun, von denen sich das eine als unsere kleine Tochter
und das andere als eine meiner Schwestern ausgab, die vor langen Jahren
im Alter von 15 Jahren gestorben war und die jetzt, wie sie sagte, die
Führerin der kleinen Alexandrine geworden zu sein scheint. Diese —
unsere Alexandrine — drückte sieh hierbei immer ebenso kindlich aus,
wie sie sich im Leben ausgedrückt hatte; jene dagegen —- meine verstorbene
Schwester — drückte sich stets korrekt und gebildet aus und
nahm sehr häufig das Wort, sei es, um einer Bemerkung unserer Kleinen,
die man nicht immer verstand, eine Erklärung beizufügen, sei es um
meiner Frau zuzureden, sie möge doch ja den Aussagen des Kindes
Glauben schenken.

In der ersten Sitzung sagte uns Alexandrine, sie sei es gewesen,
die ihrer Mutter im Traume erschienen sei; die am Morgen von
uns gehörten Klopftöne hätten den Zweck gehabt, ihre Gegenwart
anzuzeigen; außerdem hätte sie damit versuchen wollen, ihre Mutter
durch ein eindringliches Mittel zu trösten. Sie fügte dann noch
folgende Worte bei: »Liebes Mütterchen, weine doch nicht mehr!
Ich werde sofort beginnen, durch dich noch einmal zur Welt zu kommen.
Noch vor Weihnachten werde ich bei euch sein.« Dann fuhr sie fort:
»Lieber Papa, ich komme wieder. . . Liebe Brüderlein, ich komme wieder!
. . Großmutter, ich komme wieder. Sagt es auch den anderen Großeltern
und der Tante Katherine, daß ich noch vor Weihnachten wiederkomme.«
Ebenso solle man dies auch allen Verwandten und Bekannten sagen, mit
denen die kleine Alexandrine während ihres kurzen Lebens in nähere
Beziehungen getreten war.

Es hätte keinen Zweck, wenn ich hier alle die Mitteilungen wiedergeben
wollte, die wir während etwa drei Monaten erhielten, denn abgesehen von der
Abwechslung in den Ausdrücken der Zärtlichkeit, die Alexandrine an die
Personen richtete, die ihr im Leben die liebsten gewesen waren, bilden
diese Mitteilungen weiter nichts, als eine beständige und monotone
Wiederholung der Worte, daß sie noch vor Weihnachten zurückkehren
werde — eine Ankündigung, die sie, wie in der ersten Sitzung, an jede
einzelne Person unter ihren Verwandten und Freunden richtet. Wir
haben es oft versucht, diese weitschweifigen Wiederholungen zu hemmen,
indem wir dem kleinen Geschöpf die Versicherung gaben, daß wir längst
allen ihre kömmende Rückkehr, oder besser Wiedergeburt, mitgeteilt hätten,
ohne dabei irgend jemand zu vergessen! Alles vergebens! Sie bestand immer


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0024