Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 19
(PDF, 169 MB)
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wieder hartnäckig darauf, ihre Wiederkehr allen einzelnen Personen anzukündigen
, bis die Liste ihrer sämtlichen Bekanntschaften vollständig
erschöpft war. Recht bizarr! Es machte dies geradezu den Eindruck,
wie wenn das kleine Wesen an einer Art Monoideismus litte. Die Mitteilungen
schlössen beinahe immer mit den Worten: »Ich verlasse Euch
jetzt. Tante Giannina will, daß ich schlafe.« Und von Anbeginn an
kündigte uns die Kleine an, daß sie etwa 3 Monate lang mit uns
verkehren könne, dann aber sich immer mehr in Materie hüllen
und vollständig in Schlaf versinken werde.

Am 10. April schöpfte meine Frau den ersten Verdacht einer beginnenden
Schwangerschaft. Am 4. Mai wurde uns durch das kleine
Wesen ein neues Ereignis angekündigt Wir befanden uns damals in
Venetico (Provinz Messina): »Mama — sagte die Kleine — es ist eine
Andere in dir.« Als wir nicht gleich begriffen, was die Kleine damit
sagen wollte, kam uns das andere unsichtbare Wesen (Giannina) mit
folgenden Worten zu Hilfe: »Das Kind täuscht sich nicht; nur kann es
sich nicht recht ausdrücken. Ein anderes Wesen, das ebenfalls zur Erde
zurückkehren will, schwebt um dich herum.« Von diesem Tage an versicherte
Alexandrine beharrlich, daß sie in Gesellschaft einer kleinen
Schwester wiederkehren werde und nach der Art zu schließen, wie sie
sich hierüber ausließ, schien sie sich sehr darüber zu freuen. Doch
war dies Alles weit entfernt, meine Frau zu ermutigen und zu trösten,
es vermehrte noch eher ihre Zweifel und Ungewißheit, so daß sie nach
dieser neuen und so sonderbar klingenden Botschaft sicherer wie je war,
es werde alles mit einer großen Enttäuchung endigen.

Es war aber auch in der Tat zu viel, was sich jetzt nach dieser
Ankündigung alles verwirklichen müßte, wenn sich alle diese Mitteilungen
bewahrheiten sollten, nämlich:

1. müßte meine Frau wirklich schwanger sein;

2. dürfte trotz ihrer kürzlich bewiesenen Anlage dazu nicht wieder
eine Fehlgeburt eintreten, wie dies schon einmal der Fall war;

3. müßte es sich jetzt bei ihr um Zwillinge handeln, was doch umso
unwahrscheinlicher war, als ein solcher Fall weder bei ihr, noch in
ihrer Familie, noch in der meinigen jemals vorgekommen war;

4. dürften diese Zwillinge weder aus zwei Knaben, noch aus einem
Knaben und einem Mädchen bestehen, sondern es müssten zwei
Mädchen sein.

Es war in der Tat viel verlangt, der Ankündigung einer solch verwickelten
Fülle von Tatsachen, die zudem aller Wahrscheinlichkeit zuwiderliefen
, Glauben schenken zu sollen. Und so lebte denn meine
Frau trotz all dieser schönen Prophezeiungen bis zum 5. Monat ihrer
Schwangerschaft unter Tränen, beharrlicher Ungläubigkeit und seelischen
Qualen weiter, trotzdem daß das kleine unsichtbare Wesen sie in seinen
letzten Aeußerungen beschworen hatte, sich doch zufrieden zu geben,

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