Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 20
(PDF, 169 MB)
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indem es beifügte: »Nimm dich in acht, Mama! wenn du so in deiner
Traurigkeit beharrst, dann werden wir beide schwächliche Körper erhalten
.« Auf die Zweifel, die meine Frau in einer der letzten Sitzungen
hinsichtlich der Schwierigkeiten äußerte, die es ihr bereite, an die Rückkehr
Alexandrines glauben zu sollen, — da selbst, wenn dies der Fall,
ihr neuer Körper dem alten doch schwerlich gleichsehen würde — er-
wiederte das andere Wesen (Giannina) sofort: »Auch das wird dir zugestanden
werden, Adele. Das Kind wird, wenn es zur Welt kommt,
dem früheren vollständig ähnlich sehen, vielleicht sogar noch ein bißchen
hübcher sein als dieses.«

Im 5. Monat der Schwangerschaft — es war der Monat August
1910 — befanden wir uns in Spadafora, wo meine Frau von Dr. Vincent
Cordaro, einem ausgezeichneten Accoucheur, besucht wurde, der, nachdem
er sie untersucht hatte, ganz spontan sagte: »Ich möchte es zwar
nicht mit absoluter Bestimmtheit behaupten, denn es ist in diesem
Stadium der Schwangerschaft gar nicht möglich, etwas bestimmtes auszusagen
, aber das Gesamtbild ist derart, daß es den Verdacht in mir erweckt
, es könnte sich um Zwillinge handeln.«

Diese Worte wirkten wie ein wahrer Balsam auf das Gemüt meiner
Frau. Ein Strahl der Hoffnung begann jetzt in ihrer Seele aufzuleuchten.
Umsomehr Qual und Angst bereitete ihr nun ein Ereignis, das bald
darauf über sie hereinbrach. Kaum war sie in den siebenten Monat
eingetreten, als eine unerwartete tragische Nachricht sie traf und derart
erschütterte, daß sie plötzlich von Kreuzschmerzen und anderen Symptomen
befallen wurde. Wir schwebten während 5 Tagen in fürchterlicher
Angst, es könnte von einem Augenblick zum andern eine Frühgeburt
erfolgen, bei der ein oder zwei Geschöpfe zur Welt kämen, die nicht
lebensfähig waren, da die dazu nötigen sieben Monate noch nicht vollständig
um waren. Man kann sich vorstellen, was meine Frau außer
ihren körperlichen Schmerzen durch diesen blossen Gedanken jetzt auch
noch an Angst durchzumachen hatte, nach all den Hoffnungen, die sie
bereits zu nähren begonnen hatte. Und dieser Angstzustand verschlimmerte
nur noch die Lage, in der sie sich befand. Dr. Cordaro
spendete ihr auch jetzt wieder seine ärztliche Hilfe. Wider altes Erwarten
ging endlich die Gefahr doch vorüber.

Als meine Frau sich dann von ihrem Schrecken wieder erholt hatte,
und als wir sicher waren, daß die 7 Monate wirklich um waren, kehrten
wir nach Palermo zurück, wo sie nun durch einen sehr bekannten
Accoucheur, den Professor Ciglio, besucht wurde, der ohne Weiteres die
Schwangerschaft und das Vorhandensein von Zwillingen konstatierte.
So hatte also wenigstens ein ziemlich interessanter Teil jener vorausgegangenen
Mitteilungen bereits seine Bestätigung erhalten. Es waren
aber noch andere und viel interessantere Dinge zu bestätigen, insbesondere
das Geschlecht, ob es wirklich zwei Mädchen wären, und ob das eine

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