Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 23
(PDF, 169 MB)
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gesagt, eine Anzahl Forscher, die sich damit vorläufig zufrieden geben.
Das Verlockende dieser Art von Deutungsversuchen liegt eben darin,
daß man dadurch der auf diesem Forschungsgebiet so nahe liegenden Gefahr
irgend eines Zugeständnisses gegenüber dem von der heutigen
Wissenschaft streng verpönten Okkultismus entgeht und sich als berufener
Vertreter der exakten Wissenschaft sein Gewissen rein erhält.

Wenn ich nun aber diesen Fall Samonä dem Nachdenken des verehrten
Lesers aufs angelegentlichste empfehle, so tue ich das in der bestimmten
Hoffnung, daß dieser sich schließlich doch sagen wird, daß
bei diesem Fall die viel einfachere okkultistische Deutung jeder anderen
vorzuziehen ist, d. h. daß sich hier sowohl die Spirit-Hypothese, wie die
Wiederverkörperungs-Hypothese geradezu aufdrängt. Damit kämen wir
dann zu folgendem Schluß:

Die kleine Alexandrine ist gestorben, verkehrt aber nach wie vor
in derselben kindlichen Art, nur jetzt auf andere Weise als zu Lebzeiten,
mit ihren Angehörigen. Wir wenden also hier die Spirit-Hypothese an.
Ferner: das eine der beiden Kinder, die später zusammen das Licht der
Welt erblicken, ähnelt physisch durchaus der kleinen Alexandrine, die
vorhergesagt hat, daß sie wiederkommen werde. Um uns diesen Vorgang
klar zu machen, sehen wir uns gezwungen, die Wiederverkörperungs-Hypothese
anzuwenden. Hat diese Erklärungsweise etwas Erkünsteltes oder
ergibt sie sich nicht vielmehr ganz von selbst?

Daß eine derartige sofort erfolgende Wiederverkörperung desselben
Menschenwesens durch dieselbe Mutter einen Ausnahmefall bildet und
daß zwischen zwei aufeinanderfolgenden Verkörperungen des Menschen
nicht nur ein paar Monate oder wenige Jahre, sondern Jahrzehnte, Jahrhunderte
, ja sogar Jahrtausende liegen können, je nach dem Entwicklungsgrad
des betreffenden Menschenwesens, dies kann wenigstens bei dem
mit der Literatur des Okkultismus vertrauten Leser als bekannt vorausgesetzt
werden.

Der verehrliche Leser aber, dem alle diese Dinge neu sind, wird
nun vielleicht doch aus den obigen Berichten den Eindruck gewonnen
haben, daß man für den Gedanken einer wiederholten Verkörperung
Tatsachen ins Feld führen kann, die seine Wahrheit über jeden Zweifel
zu erheben scheinen, ganz abgesehen von all den Gründen philosophischer
Natur, die von Denkern ersten Ranges für ihn geltend gemacht werden.
Derartige Erfahrungen, wie sie hier geschildert wurden, kann man nun
freilich nicht alle Tage machen. Es sind dies Dinge, die — wenigstens
im gegenwärtigen Zeitalter der Menschheit — selten vorkommen. Umso-
mehr aber verdienen sie wegen ihrer weittragenden Bedeutung Beachtung,
umsomehr sollten sie von Seiten der wissenschaftlichen Forschung der
genauesten Prüfung unterzogen werden.

Denn es handelt sich bei der Prüfung derartiger Erlebnisse um eine
große überaus wichtige Wahrheit, die, wenn sie einmal aus dem engen


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