Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 24
(PDF, 169 MB)
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24 —

Kreis ihrer heutigen Anhänger heraus in immer weitere und weitere
Kreise dringt, eine totale Umwälzung hervorrufen wird in der ganzen
Art und Weise, wie die Menschen der Gegenwart über Geburt, Leben
und Tod zu denken gewohnt sind, wenn sie sich überhaupt darüber Gedanken
machen. Daß eine solche Umwälzung kommen wird und kommen
muß, wenn auch erst in später Zukunft, wird mir heute allerdings nur
der Leser zugeben, der sich mit dem Gesetz der Entwicklung durch wiederholte
Verkörperung, so wie es der Okkultismus lehrt, gründlich vertraut gemacht
, es bis in seine letzten Konsequenzen hinein vollständig zu Ende gedacht
hat. — Was wir hier zeigen wollten, war ja nur, daß diese Lehre, nicht,
wie so viele meinen, bloßer Spekulation ihren Ursprung verdankt, sondern
daß sie sich auf Erfahrungs-Tatsachen berufen kann, die sie bestätigen.

3. Wie ist Wiederverkörperung vorstellbar?*)

Von Dr. Hübbe-Schleiden.

Des Menschenrätsels Lösung liegt in der Erfahrung, von der Paulus
bildlich sprach, als er an die Galater schrieb: »Was der Mensch säet, das
wird er ernten!« Der Geisteskultur des Orients liegt diese Tatsache als
der Begriff des Karma zu Grunde. Aber ohne die Erkenntnis, daß des
Menschen seelisch-geistiges Säen und Ernten nicht auf ein einziges
Erdenleben beschränkt ist, kann man auch nicht in der übersinnlichen
Kausalität die Lösung seines Daseinsrätsels finden. Bei der letzten Ausbildung
der gegenwärtigen Persönlichkeit kann doch kein Mensch das
Ziel höchster Vollendung und Glückseligkeit erreichen. Wer sich das
einreden könnte, hätte überhaupt vom Sinn des Daseins noch keinen
Begriff.

Sehen wir ab von den Ungebildeten und selbst von den best
Unterrichteten, die aber noch dem dogmatischen Zwange unterliegen,
so begegnet übrigens die Annahme der wiederholten Verkörperung des
menschlichen Selbstes bei den Wissenden und Denkenden der heutigen
Kulturwelt kaum noch philosophischen Bedenken. Das stahlharte
Hindernis sind vielmehr die durchaus berechtigten Anforderungen der
Naturwissenschaft.

Daß Entwicklung der Sinn des Daseins ist, weiß heutzutage

*) In der neueren okkulten Literatur ist, ich erinnere nur z. B. an die „Hermetischen
Lehrbriefe", wiederholt der Versuch gemacht worden, die Wiederverkörperung
als schlauen Priestertrug oder als Unwahrheit hinzustellen. Es ist nun im
Interesse der wahren Forschung freudigst zu begrüßen, daß der in der gesamten
okkulten Welt bestbekannte und hochverehrte Dr. Hübbe-Schleiden (der ehemalige
Herausgeber der unvergängHchen „S p h i n x*') es am Abend seines, der höheren
Erkenntnis geweihten Lebens, nochmals unternimmt, für die Wieder verkörpe-
rungslehre kraftvoll, zielbewußt und wissenschaftlich einzutreten.

(Die Schriftleitung.)


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