Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 29
(PDF, 169 MB)
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Nur die Hunde sahen sie und bellten nicht, sondern entflohen
Winselnd und zitternd vor ihr, nach der anderen Seite des Hofes.«
Der dem Wodan und den Nomen heilige Hund ist nach der Edda
geistersichtig. Nach Ossian heulen die Hunde, wenn die Geister ihrer
erschlagenen Herren vorüberziehen, und nach der jüdischen Tradition
winseln die Hunde, wenn der Engel des Todes vorüberschreitet. Die
Literatur des Okkultismus enthält viele Beispiele von der Geistersichtig-
keit der Tiere. Merkwürdig ist, daß die Tiere, wie die Menschen, angesichts
der Phantome, in Angst und Schrecken versetzt werdeft. Selbst
mutige, auf den Mann dressierte, starke und bissige Hunde verkriechen
sich mit allen Zeichen der Furcht bei supranormalen Erscheinungen.
Pferde zittern und werden mit Schweiß bedeckt. Man hat den Einwurf
erhoben, daß, da es derartige Erscheinungen nicht geben kann, es sich
stets um Halluzinationen handle, welche der Mensch erleide und dann
auf die Tiere übertrage. Wer tieferen Einblick in das Gebiet des
Okkultismus hat, weiß, daß jener Einwurf nicht stichhaltig ist und
Phantom-Erscheinungen außer der Reihe der durch Halluzinationen erzeugten
Bilder eine bewiesene Tatsache sind. Allein ganz abgesehen
hiervon vergessen die Skeptiker, daß sie mit ihrer Behauptung kein geringeres
Phänomen zugeben als die telepathische Uebertragung von
Empfindungen und Eindrücken von Menschen auf das Tier.

Viele Fälle der psychischen Wahrnehmung seitens der Tiere finden
sich in den bekannten »Phantasms of the Living« (Gespenster der
Lebenden), ferner in den »Proceedings« und dem »Journal of the Society
for Psychical Research«, also Schriften, welche nur Begebenheiten berichten
, die bis in die geringsten Einzelheiten genauestens geprüft und
beglaubigt sind. Ich führe nachstehende Beispiele aus diesen Quellen an:*)
1 1. Im Jahre 187 . befand sich Mme. T. . . eines Tages bei ihren
Gutsnachbaren, Herrn und Frau B. . . zu Besuch. Man sprach von
einem tragischen Vorfall, der in der Familie T. . . eingetreten war und
den Selbstmord eines Familienangehörigen zur Folge gehabt hatte.
Plötzlich sah Mme. T. . . den Verstorbenen im Nebenzimmer, dessen
Tür offen stand, erscheinen. In demselben Moment erhob sich der Hund
der Herrin des Hauses, der zu deren Füßen gelegen war; sein Haar
sträubte sich und er bellte wütend in Richtung auf die Tür zu. Herr
und Frau B. . . konnten nichts sehen, da sie der Tür den Rücken zuwendeten
. Mme. T. . . sagte nicht, was sie gesehen hatte. Erst bei
einem späteren Besuch der Frau B. . . in der Familie T. erzählte Mme.
T. . .,. was sie damals im Nebenzimmer gesehen hatte. Die Erscheinung
war weiß, mit dem Ausdruck der Verzweiflung in ihren Bewegungen.
(Proceedings Vol. X.)

2. In der Familie M. . . in N. . » (Gouv. Poltava) war wiederholt

*) Im Auszug gegeben! P.


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