Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 32
(PDF, 169 MB)
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gern gewonnen hätte, je den göttlichen Spott, womit sein Genius sie
bekämpft, vergessen.

Aus Begeisterung fing ich an, mit Dr. Carl du Prel zu korrespondieren
. Unser Briefwechsel währte bis kurz vor seinem Tode. Zweimal
bekam ich sein Bild, am 18. Dezember 1895 und (von Brixen aus) zu
meiner freudigen Ueberraschung am 30. Mai 1899 mit eigenhändiger
Widmung. Seither steht es vor mir auf meinem Schreibtisch, eine schöne,
wenn auch bei meinem Eifer unnötige Mahnung zur unermüdlichen
Propaganda für die mystisch - monistische Weltanschauung, deren
glänzendster, klassischer Vertreter mein Meister gewesen, zugleich eine
stete Erinnerung an die unvergeßlichen Tage, die ich vom 21. bis 28.
April 1897 im schönen Baden-Baden in seiner Oesellschaft verbringen
durfte. Zu einem Gegenbesuch in München, wo ich auf Ostern und
Pfingsten 1898 von ihm erwartet wurde, kam es leider nicht. Aber keinen
Aufsatz schrieb er bis zu seinem Tode (5. August 1899), ohne mir einen
Separatabdruck zu senden, und jetzt, wo Max Altmann in Leipzig das
Erscheinen seines Nachlasses aufs Frühjahr 1911 ankündigt, erfüllt es
mich mit stolzer und dankbarer Genugtuung, daß ich alles, was der
Meister in den letzten fünf Jahren seines Lebens in Zeitschriften und
Zeitungen hat erscheinen lassen, schön gesammelt und zusammengebunden
besitze und seine »Planetenbewohner« und seine »Monistische
Seelenlehre«, erstere mit eigenhändiger Widmung vom 30. April 1897,
letztere von ihm selbst in Baden-Baden wenige Tage vorher für mich
beim Buchhändler bestellt, als Gaben seiner Güte gegen mich zu den
wertvollsten Zierden meiner Bibliothek gehören. Auch war ich, wie bis
zu seinem eigenen Ableben (11.11.97) mein guter, von mir für den
Okkultismus gewonnener und dadurch beseligter und getrösteter Vater,
Regierungsrat Wilhelm Kratt, 1871—1897 Bahnamtsvorstand in Baden-
Baden, bis zu du Preis Tode auswärtiges Mitglied der von ihm geleiteten
Münchener »Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie.«

Diese Vorbemerkungen genügen wohl zum Nachweis meiner Berechtigung
, das Wichtigste dessen, was ich mit Dr. Carl du Prel brieflich
und mündlich erlebt habe, hier in Kürze zu veröffentlichen.

Das Hauptübel unserer Zeit, der Mangel an Fühlung mit dem
Jenseits, kann nicht energisch genug bekämpft werden. Keinen Tag,
keine Stunde darf dieser Kampf unterbrochen werden. In dieser Erkenntnis
habe ich seit November 1892 unermüdlich die okkultistische
Weltanschauung zu verbreiten gesucht und weiß mich darin eins mit
meinem guten Vater, nach dessen Tode man in jedem Rock ein Exemplar
vom »Rätsel des Menschen« fand. Wer ebenso denkt, dem ist jede
gute Waffe willkommen, und die beste Waffe sind die Geisteserzeugnisse
des Mannes, der däs Los der wahrhaft Großen, verkannt und
verspottet zu werden, mit der Resignation, die seine Weltanschauung
ihm verlieh, getragen hat. Dieser Weltanschauung, am feinsten ausge-


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