Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 43
(PDF, 169 MB)
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andere Leid zu und unerhörtes Unrecht, — sei dir klar: es ist nicht
»unverdient«, sondern du hast es dir selbst verdient, denn du tatest eben
das einst anderen an.

Nichts geht im Kosmos verloren von allem, was je geschieht; sei
es eine physische Handlung, ein Gefühl, ein Gedanke, — das Astrallicht
nahm es auf und stößt es wieder in die Erscheinungswelt zurück, über
das Gleichgewicht hinaus, bis die Monade wieder ihre Ruhe in Nirvana
findet.

Was uns immer also das Schicksal sendet, ist nichts anderes als
eine Wirkung »Karmas«, des Gesetzes des Ausgleichs der Kräfte.

Bleibt uns nun aber nichts übrig, als in Resignation uns ins
»Kommende« zu ergeben, leidvoll das Leid zu tragen und nicht zu fragen,
wie es wandeln?

Die Fragen nach den allgemeinen Ursachen des Schicksals, nach
der Zukunft hat unablässig die Menschen beschäftigt; im Grunde besaßen
die ältesten Zeiten schon alle die »okkulten« Lehren, wie man In
die Zukunft schaut und sein Schicksal ergründet, um es nach Kräften
lenken zu können. Die Chirognomik ist besonders für die nähere Zukunft
ein guter Berater, die Astrognomik aber der Mentor fürs ganze
Leben.

Das astrologische Geburtsbild verzeichnet unser Soll und Haben
aus den vergangenen Erdenleben, oder wenigstens jenen Teil, der von
uns in dieser Inkarnation beglichen werden soll. Wir sehen in der Na-
tivität geschrieben, was wir früher waren, was wir dachten, empfanden,
wie wir es trieben, — und was wir jetzt dafür empfangen sollen. »Auge
um Auge, Zahn um Zahn«. — Ist dies nicht trostlos hart, drückend
schwer? Einige dunkle Versprechungen und ein schweres Maß von
Drohungen? —

Im Gegenteil; nur Schwache sagen so. Der Starke ist glücklich,
daß ihm vergönnt wird, so in sein Schuldbuch Einsicht zu nehmen.
Er kann sich rechtzeitig rüsten, um seinen karmischen Schickungen gewachsen
zu sein, seelenstark ihnen gegenüber zu treten und Schlimmes
zum Guten zu wenden!

Vorgewarnt ist vorgewappnet.

Unter schwachen Seelen allerdings kann es Unheil anrichten, wenn
ihnen irgendwelche schweren Ereignisse in Aussicht gestellt werden, und
es können sogar falsche Prognosen dadurch zur Wahrheit werden, daß
bloß die Angst vor ihrer Verwirklichung von einer suggestiblen Seele
Besitz ergriffen hat Erst der ist für die angewandte Astrognostik reif,
der es wagt, den Tatsachen die Stirne zu bieten. Dieser aber kann dann
reichlichen Nutzen aus seinem Wissen ziehen, — solange er noch mit
Einzelschwierigkeiten zu kämpfen hat.

Das Horoskop läßt in hohem Grade die allgemeine Veranlagung
des Nativen erkennen, seine Geistes- und Gemütsrichtungen. Wie viele


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