Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 61
(PDF, 169 MB)
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auf dem Zifferblatt angezeigte Zeit entspricht dem gegenwärtigen Zustand der Entwicklung
der —- im Traumgesichte unter dem Zifferblatt (Zodiakus) angedeuteten —
Menschheit bezüglich ihres Standes zum „Horoskop der Welt"; denn die Menschheit
hat in ihrer Entwicklung die erste Hälfte der 4. Runde durchlebt, und es befindet
sich das Zeichen für die Hälfte der 4. Runde im Horoskop d. W. dort, wo am
Zifferblatt einer Uhr sich die VI befindet, so daß durch Jj2T die zweite Hälfte der
4. Runde angedeutet wird. (Ernst Tie de.)

Frau Qinia Boyle glaubt, daß der Traum der Allgemeinheit gilt und in die
Zukunft zu verlegen sei und zwar in der Weise, daß auf einem öffentlichen, historischen
Platze die ab- und zuflutende Menge auf eine entscheidende Nachricht warte
(1913?), die an einem Juli-Abend eintreffen werde.

Mir erscheint die Deutung ebenfalls verständlich, weil diese Menge den Eindruck
von zurückgebliebenen, still gespannt Wartenden machte.
Die Abendbeleuchtung paßte zu einem herrlichen Juliabend. (Mitte Juli = 61/2 Monat.)

Die Zuschrift des Prof. Becquerel an den Matin über Daniel Home liegt mir
nun im Druck dieser Zeitschrift vom 24. März 1911 vor. Ausgelassen haben die
deutschen Zeitungen davon etwas, was so über alle Maßen albern ist, daß es Lesern,
die nur etwas von diesen Dingen wissen, den Unsinn der erzählten Anekdote sofort
verrät. Home soll beim Anblick des Marmorbodens im Schlosse zu Compiegne
den genialen Einfall bekommen haben, sich daran seinen nackten Fuß zuvor erst in
die passende eiskalte Geistertemperatur zu bringen, ehe er ihn als schaurige Totenhand
an die Hand der Kaiserin legte. Das ist so nach der rohen Meinung zugeschnitten
, nach der bei Materialisationen nicht Abbilder von Verstorbenen, sondern die
Leichen selbst aus ihren Qräbern kommen! Wenn man hundert Berichte über die
bei Home materialisierten Hände liest, man wird immer wieder von den Zeugen erfahren
, daß diese Hände wie die von Lebenden anzufühlen waren. Nur die Gelegenheit
in Compiegne machte also das Medium in solcher Weise erfinderisch, da es
durch wunderbaren Glücksfall in diesem Schlosse auch keinen Teppich gab! Solche
Fabeln müssen wir widerlegen! *) Die grobe Unkenntnis unserer Gelehrten und des
Publikums zwingt uns dazu. Wenn wir nicht bloße Spielerei mit dem Okkultismus
treiben, sondern ihn als ernste Wissenschaft mit Würdigung der Arbeiten von genug
ernstesten Forschern behandeln, dann ist es in erster Reihe Pflicht, daß wir das
Grundlegende, was mit solchem^Medium wie D. Home für die Wahrheit erwiesen
wurde, nicht leichtfertig antasten lassen. Will man begreifen, was gerade Home
für das Wiedererwachen des Okkultismus in Europa bedeutete, so lese man die
Schriften von Crookes, A. R. Wallace, Cox, die Berichte der Dialektischen
Gesellschaft (alle diese Schriften übersetzt Leipzig, O. Mutze)
darüber nach. Wegen dieser einzigen Bedeutung Homes hielt ich es für angebracht,
meine Monographie über ihn zu schreiben, die den Wert des Mediums erhöht findet,
durch den Wert, den der Mensch besaß. Was die eigenen Schriften Homes erzählen,
das findet, abgesehen von jenen Zeugnissen der Gelehrten, seine Bestätigung auch
in den mit größter Pietät geschriebenen Büchern seiner Witwe Mad. Duglas Home
(geb. Aksäkoff): D. D. Home His Life and Mission und The Gift of D. D. Home
(London 1888 und 1889). Man weiß es so wenig, welche hochbedeutenden Männer
der Zeit Home nicht nur in seinen medianimen Kräften anerkannten, sondern mit
ihm als Menschen freundschaftlich verkehrten. Wir begegnen da Bulwer,
Buckle, Thackeray, Ruskin, Chambers, Trollope, Turgenjeff,
Cromwell Varley u. a., von denen die Witwe auch manchen Brief an ihren
Gatten zu veröffentlichen in der Lage war, und man hat nicht nötig, bloß mit den
mancherlei Gnadenbeweisen mächtiger Fürsten für Home zu prunken. Wo solche
Bürgschaften für diesen Mann Fürsprache einlegen und wo auch seine eigenen An-

*) Gabriel Delame brachte sofort eine treffende Entgegnung im »Matin« vom 27.3. d. J.


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