Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 63
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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how dafür, daß die Schrift wirklich praktischen Wert besitzt, sie dürfte insbesondere
in Verbindung mit dem »Kursus der praktischen Astrologie« (von Feerhow) in
der modernen astrologischen Literatur einzig dastehen. G. W. Surya.

Leo Frobenius. Auf dem Wege nach Atlantis. 410 Seiten und ca. 80 Illustrationen
und Bildertafeln, einem bunten Bild und 2 Karten, Leinenband Mk. 15,50.
Verlagshaus: Vita.

Die Entdeckung einer versunkenen Welt, die Lösung eines zweitausend Jahre
alten Geheimnisses glaubt Leo Frobenius der Welt geschenkt zu haben. Er will Beweise
von einem alten Kulturland Atlantis besitzen. Man wird sich erinnern, daß in
einer Schrift Piatos, dem »Kritias«, von einer untergegangenen Insel Atlantis die Rede
ist, bei deren Bewohnern »eine Art Messing besonders beliebt war, das die damaligen
Menschen nächst dem Golde am höchsten schätzten.« Plato spricht dort von den
Tempeln der Atlanten, von ihren Königspalästen und Schiffswerften, von einer Burg,
»deren mit Messing geschmückte Mauern wie Feuer leuchteten«. Er spricht von der
Blüte des Atlanten-Reiches und von ihrer Bewohner Entartung, die zu ihrem Untergange
führte. Diese Erzählung wurde stets für eine alte Fabel gehalten. Aber ebenso, wie
Schliemann bewies, daß der Trojanische Krieg kein Märchen, daß Troja wirklich
existiert hat, so glaubt jetzt Frobenius beweisen zu können, daß auch das alte Atlantis
der Geschichte angehört, und er versetzt es in das Gebiet an der Bai von Benin,
einem Bezirk, der ungefähr Togo, Dahomey, Nigerien und Kamerun umfaßt.

Die letzten entscheidenden Funde und Beweise hat sich Frobenius für einen
zweiten Band aufgehoben, hier im ersten Band »Auf dem Wege nach Atlantis« legt
er zunächst Ziel und Bedeutung seiner Entdeckung fest. Er schildert seine Reise von
der Westküste Afrikas durch den westlichen Sudan bis Togo in einer fesselnden, anschaulichen
, oft von feinem Humor getragenen Art, die es bewirkt, daß wir ihn mit
gespanntester Aufmerksamkeit begleiten. Seine Erlebnisse werden vor uns lebendig,
wir sehen, wie sich ihm Schritt für Schritt die Offenbarung aufdrängt, durch altes
Kulturland zu wandern. Die Eingeborenen nehmen ihn in ihre Geheimbünde auf, Geheimnisse
, die anderen Europäern sonst verborgen bleiben, erschließen sich ihm, und
endlich kommt ihm die Uefeerzeugung, daß «r auf dem Boden des alten Atlantis steht,
daß er die Insel, die versunken sein soll, der Mitwelt wieder entdeckt hat. Die
Schilderung seiner Reise liest sich wie ein spannender Roman, besonders in den
Kapiteln »Wildnis und Wildem; »Das Märchenland Faraka«, »Timbuktu«. Zu den
Gräbern der Vorzeit erheben sich seine Berichte, zur Höhe wahrhaft poetischer Darstellungskunst
. Das Werk gehört zu den bedeutsamsten Erscheinungen unserer Zeit.

Ii. S. Olcotts Buddhistischer Katechismus. Stark erweiterte, revidierte deutsche Ausgabe
von Karl Seidens tücker. Leipzig, Buddhistischer Verlag. Dr.
Hugo Vollrath. Brosch. 3 M. Geb. 4 di.

Wenn im kommenden Frühjahre die buddhistische Welt die Jubelfeier für die
Erleuchtung Götamäs des Buddha begeht und die Wogen der Begeisterung höher
schlagen und breitere Kreise ziehen, wird der vorliegende Katechismus von Vielen
dankbar aufgenommen werden. Obgleich die Ubersetzung von Dr. Erich Bischoff im
Jahre 1906 die 3. Auflage erlebte, war die Neubearbeitung von Karl Seidenstücker
neben jener von Dr. Bischoff noch notwendig. Denn Dr. Bischoff ist wohl als Talmudist
sehr zu schätzen, er hat sich auch in anerkennenswerter Weise in dem
weiten Gebiete des Okkultismus orientiert, aber seine deutsche Bearbeitung des
Olcottschen Katechismus hat manche empfindliche Mängel. Diese kommen zunächst
meist daher, daß Dr. B. des Sanskrit nicht mächtig ist und sich daher eng an die
englische Ausgabe des Katechismus hielt. Nun hat aber dieser selbst eine Anzahl
unangenehmer Mängel und Fehler. Darum legte Karl Seidenstücker seiner Bearbeitung
wohl die Originalausgaben des Olcottschen Katechismus zugrunde, er hat sich
aber redlich bemüht, die in allen bisher in Europa verbreiteten Buddhistischen


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