Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 77
(PDF, 169 MB)
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von »Art Magie«, während sie das Zeugnis von allen natürlichen
Sehern wie Swedenborg, Philaletes etc. als unzuverlässig verwirft

Des Weiteren stelle ich fest, daß meine Ansichten mit fast allem
in »Isis Unveiled« Gesagten übereinstimmen, weil es wissenschaftlich
zu begründen und als logisch richtig zu beweisen ist.

Das zweibändige, ziemlich umfangreiche Werk, in tadellosem, brillantem
Styl geschrieben, ist selbst für eine Person, die des Englischen vollständig
mächtig ist, sehr schwer verständlich, was schon durch das
Thema bedingt ist, ganz abgesehen davon, daß es mit Zitaten in den
verschiedensten neuen und alten Sprachen durchflochten ist. Es wurde
verfaßt zu einer Zeit, da H. P. B. als ausgesprochenes Medium noch unter
guten Einflüssen stand; aber in dem Maße, in welchem sich der »dunkle
Satellit« dem Perigeum (Ende des 19. Jahrhunderts) näherte, gewannen
schlimme Einflüsse Macht und Gewalt über sie, und diesem Umstand
ist es zuzuschreiben, daß sie abtrünnig wurde und statt der esoterischen
Lehren anfing die verhängnisvollen exoterischen Dogmen zu predigen.
Diese verbreiteten sich auch, als die viel leichter verständlichen, mit
rasender Schnelligkeit zunächst in England und Amerika, was um so
weniger zu verwundern war, als H. P. B. ihre durch die beiden Bände
von »Isis Unveiled« erlangte Autorität sich sehr wohl zu wahren wußte.
Erst in der späteren Periode, als bereits das klassische Werk von
H. P. B. durch eine Flut von minderwertigen proletarischen Erzeugnissen
kritikloser Gefühlsdusler vollständig in den Hintergrund gedrängt und
beinahe der Vergessenheit anheimgegeben war, gewann moderne Theosophie
Eingang auch in Deutschland, so daß nur eine ganz verschwindende
Minorität aller deutschen Theosophen das hervorragendste
Werk ihrer Gründerin und Hohepriesterin überhaupt kennen.

Was sodann den Zeitintervall zwischen Verkörperungen betrifft,
selbst wenn Reinkarnation Tatsache wäre, so machen sich die Theosophen
diesbezüglich der offenbarsten Inkongruitäten und Widersprüche schuldig.
Denn einerseits zählen »die Erdenleben der Kulturvölker nach
Hunderttausenden und Millionen« (Theosophische Grundbegriffe.
R. Bresch) mit einem »durchschnittlichen Zwischenraum von 1500
Jahren in Devachan« (ebenda), was das Alter der Erde weit höher
als das der Sonne brächte. Andere wieder (wie z. B. Leadbeater) setzen
den Zwischenraum zwischen den Verkörperungen nur ganz kurz an oder
lassen den Menschen in dem Augenblick, wo er stirbt, schon von seiner
künftigen Mutter empfangen werden. (Maiheft 1911.) Zugleich kommuniziert
man aber im Seancezimmer mit Verstorbenen, die bereits Jahrhunderte
im Jenseits weilen. Hier »tut jedenfalls eine Klärung
dringend not«.

An dieser Stelle angelangt, seien mir noch einige Bemerkungen über
Steads »Büro Julia« (siehe Februarheft 1911) gestattet. Es ist ohne
weiteres zugegeben, daß, ebensogut wie die im Trance, in der Hypnose,


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