Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 79
(PDF, 169 MB)
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Stimme täuschend ähnlich nachzuahmen.*) Somit, wenn es auch wirklich
möglich wäre, daß Verstorbene wieder auf Erden erscheinen, um
sich mit den Lebenden in Verbindung zu setzen, ihnen Mitteilungen zu
machen und Rede und Antwort zu stehen, könnten wir doch in keinem
einzigen Falle mit Sicherheit behaupten, daß wir nicht doch ein Astralwesen
vor uns haben, so daß alles, was von Hodson, Hyslop und andern
überzeugten Spiritisten als Beweis dafür angeführt wird, daß wirklich
die Toten mit den Lebenden in Verbindung getreten seien, hinfällig wird.
Denn jede als Beweis hingestellte Manifestation ist auch für
einen Astralgeist möglich; so viel wissen wir sicher.**) Aber wir
wissen wiederum nicht, ob diese astralen Wesenheiten uns beständig
als selbständige Individualitäten unsichtbar umgeben, wie dies allgemein
angenommen wird, oder ob dies nur temporäre Erscheinungen sind,
temporär mit Intelligenz begabt, welche sich wieder in ihre unsichtbaren
Bestandteile auflösen, sobald die Bedingungen aufhören, unter
denen ihr Erscheinen möglich war. Ich wenigstens vertrete diese letztere
Ansicht, bis ich eines besseren belehrt werde. Daß unter solchen Umständen
ein Verlaß auf die Mitteilungen vom Jenseits ausgeschlossen ist,
liegt auf der Hand, was übrigens auch schon aus Stead's Berichten
über sein »Büro Julia« hervorgeht, wonach trotz der erprobten Zuverlässigkeit
des Hilfspersonals nur 50 Prozent beziehungsweise 30 Prozent der
Applikanten sich für »befriedigt« erklärten. Als »Auskunftsbüro« hat
also das »Büro Julia« jedenfalls keine großen Aussichten; der Beweis
dafür, daß die erhaltenen Mitteilungen wirklich von Verstorbenen herrühren
, ist auch nicht erbracht, und somit wäre das einzige, was damit
erreicht würde, eben die Feststellung der Tatsache, daß sich durch Vermittlung
von sensitiven Personen astrale Wesenheiten mit selbständiger
Intelligenz in verschiedener Weise offenbaren können, über deren Ursprung
wir vorerst noch weiter nichts wissen, als daß sie aus dem
Unsichtbaren stammen. Wie sie zustande kommen und wie sie sich
äußern und sichtbar machen können, ist zur Zeit im allgemeinen auch
noch ein Rätsel, welches ohne gründliche Kenntnis dessen, was wir
unter »Astrallicht« und »Astralkörper« zu verstehen haben, nicht zu
lösen ist. Und gerade darüber herrschen selbst unter den »Autoritäten
im Okkultismus« noch die verworrensten Ansichten, »Unstimmigkeiten
und Unklarheiten, die unbedingt nach Klärung schreien«,
wie »Nemo« richtig bemerkt. Ob unter solchen Umständen das »Büro

*) Woher weiß der geschätzte Autor mit solcher Sicherheit, daß die
Elemental- und Elementargeister solche Tausendkünstler sind? Selbst der genialste
menschliche Schauspieler würde von, diesen Elementals in den Schatten gestellt. Und doch
fehlen diesen Elementargeistern gerade die höheren Prinzipien, die den Menschen erst
zum Menschen machen und bei genialen Künstlern zum Durchbruch gelangen!

(Der Schriftleiter.)

**) Wer weiß dies sicher? (Der Schriftleiter.)


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