Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 82
(PDF, 169 MB)
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Menschen ahnen und aussprechen können, macht uns die reine,
große, wahre, unerschöpfliche Liebe. Eine Ruhe, ein Seelenfriede,
wie er auf Erden undenkbar, erfüllt die Erlösten, aber tätig sind wir
auch hier. Ewig ist die Arbeit, wie auf Erden die Qual! Aber ohne
Mühe, ohne Last und mutloses Zagen, auch ohne Sorge arbeiten
wir hier. Mitleid ist das einzige Leid, das die Geläuterten noch
treffen kann. Es schwindet mit der zunehmenden Stärke unseres
heilsamen Einflusses auf die Bemitleideten. Jedem ist ein Wesen
zugeteilt; manchem deren mehrere. Kein Märchen ist, was die
Menschen von Schutzgeistern zu erzählen wissen. O mein Alter,
was war mein Beruf im Vergleich zu dem jetzigen? Lies die Sagen
und Märchen aller Völker, den Glauben aller Zeiten studiere und
achte wohl, was die großen Denker gelehrt haben! Ueberall, überall,
überall findest Du verborgene Wahrheit; wie manches Goldkorn ist
noch in der Tiefe! Menschenkinder kenne ich, die daran glauben,
und keine seligeren gibt es auf Erden, ob äuch die Welt sie für
Narren und Schwärmer erkläre. Andere wieder sind stolz auf die
kurzsichtige Gelehrtenbrille und die staubige Bücherweisheit ihrer
irdischen Tage. Auch ich lebte in der Einbildung und war in vielem
ein Tor; nun aber kommt alles mir so schön und so verwandelt
vor, als hätte ich das Erdendasein nur geträumt. Mein lieber, alter
Freund! Gern sagte ich Dir noch mehr, aber ich muß selber noch
fortschreiten in der inneren Entwicklung, die auch jenseits des Grabes
nie, nie, nie endet, und wenn ich wieder einen Abschnitt hinter mir
habe, so will ich wiederkehren und mit Dir plaudern wie dereinst,
vorausgesetzt daß Du meine Worte fassen kannst und höhere Geister
mir die Mitteilung erlauben. Bis dahin lebe wohl, mein treuer Alter;
noch manche Freude der Erde darf ich als Geist mit Dir und Deinen
Lieben erleben, und Deine Enkelchen will auch ich im Auge behalten,
obschon sie unter höherem Schutze stehen. Denke mein und vergiß
nicht, was ich gleich zu Anfang Dir gesagt! Auf Wiedersehen!
Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen!«

III. (26. 1. 97, 950 bis 1030 Uhr abends.)

»Lieber Sohn, mein guter, treuer, wie erstaunt wirst Du sein,
wenn ich heute mit Dir rede aus einer Welt, von deren Schönheit
Du keinen Begriff hast und von deren Anschauung ich Dir auch
nicht ein klein wenig mitteilen kann. Dazu müßtest Du einer der
unsrigen sein. Ja, einer der unsrigen! Denn wisse, ich bin nicht
allein! Liebe und Treue umgeben und beseligen mich, wie so oft
und so lange im irdischen Dasein. Kein finsterer, einsamer Gang
Ist der Weg des Todes für mich gewesen, nein, ein schöner, heiterer
Morgen auf blumigen Auen. So fand ich mich mit meinesgleichen
wieder. Nicht kann ich Dir's erklären, aber soviel wirst Du verstehen,


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