Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 123
(PDF, 169 MB)
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da die Kleine heftig geschrieen hätte. Das Kind weinte auch jetzt noch still vor sich
hin. — Nun erzählte ich Frau Verwalter U. die Sinnestäuschung, welche ich beim
Eintritt in das Haus erlebt hatte und wir wunderten uns beide über diese merkwürdige
Erscheinung."

Hierzu bemerke ich, daß meine Frau — eine kühle, nüchterne Natur — derartiges
noch nie erlebt hatte und dass ihr alles, was mit Okkultismus zusammen-
hängt, spanische Dörfer sind. RobertRembold, München.

Zur Frage der Wiederverkörperung. Als Antwort für Herrn „Nemo*4 —
dem ich für seine liebenswürdige Erwähnung meiner Person in dem Traum-Artikel
(S. 660—663 des IV. Jahrganges) hiermit Dank sage — gebe ich der Redaktion eine
Anzahl Abdrucke aus dem Buche der Baronin Adelma von Vay, geb. Gräfin Wurmbrandt
„Die Sphären zwischen Erde und Sonne" (III. Auflage 1910).
Medianim geschrieben. I. Der Geist einer Selbstmörderin. (Zwiegespräch
zwischen der mit 73 Jahren von der Erde geschiedenen Katharina — jetzt eine
Führerin der Baronin Vay — und Marie, der Selbstmörderin).

Marie: „0 mein Gott, erbarme dich meiner! Ich liebte meinen Mann so wahnsinnig
! Ohne ihn leben zu können, schien mir unerträglich. Als er kalt und tot dalag,
verlor ich das Bewusstsein; als ich zu mir kam, wurde ich ruhig, und während man
ihn begrub, erschossichmich......

Katharina: „Ertrage deine Prüfung und lästere nicht......"

Nach einiger Zeit schien mir (der Katharina) Marie gefasst, sie sprach:
„Mein jetziger Körper kann in seinem (ihres Mannes) Geisterreiche nicht leben,
und diesen Leib kann ich nicht so vernichten wie den Menschenleib. Er wieder
kann nicht in meiner Sphäre leben, ich muß mich vor diesem unerbittlichen Gesetz
beugen. Es ist schrecklich, mein Urteilsspruch lautet: zur Sühnung meiner Untat
muss ich auf Erden wieder einverleibt werden. Die Zeit, welche ich von Arthur
hätte getrennt sein sollen, muss eingehalten werden. Ich werde als kleines Kind
durch einen Unglücksfall, welcher die Sühne meines Selbstmordes ist, in demselben
Jahre sterben, in welchem ich als Weib gestorben wäre, wenn ich mich nicht umgebracht
hätte ... . Diese zweite Trennung ist aber furchtbar. Bald umgibt mich
die Vergessenheit im neuen Leibe; die Erinnerung schwindet; aber das kleine Kind
wird seinen Schutzgeist haben* (ihren Mann!) usw.

II. Der Geist T. erzählt von sich:

„Der Schneider T. war in seinem Vorleben ein Philosoph, ein studierter
Mann, ein Denker, der inmitten seines Wissens die allergrösste Weisheit, den
Glauben an Gott, nicht besass. Um das Jahr 1709, es war in Deutschland, da war
ich ein junger, strebsamer, ehrgeiziger Mann. Anfangs wollte ich Theologie studieren
, dann aber ging ich zur Rechtswissenschaft über...... Ich gehörte in

Berlin zu einem Kreis von sogenannten geistreichen Männern und Gelehrten, welche
Gott und die Unsterblichkeit schnöde leugneten. Der Hochmutsteufel hat in mir
alles verdorben. Von Schmeichlern umgeben lebte ich nur der Befriedigung meiner
Eitelkeit. Da starb meine gute Mutter. Ohne Glauben und ohne Liebe zu Gott
konnte ich den Schmerz nicht ertragen und erschoss mich auf ihrem Grabe . . . .
Im Geisterreich erwachte ein kleiner, verkrüppelter, armer Geist .... Als Geist
lernte ich, was ich auf Erden nicht gekonnt: beten und mich demütigen.
Als mir die Buße eines armen, verkrüppelten Mannes auf Erden gestellt wurde,
nahm ich es dankbar an. Geduldig trug ich meinen Höcker, in welchem die frühere
Gelehrsamkeit und der leidige Hochmut begraben waren."

III. Ermahnung eines Geistes an einen verstorbenen Räuber und Einbrecher,
der um Erbarmen fleht. „Fasse Mut ... in meiner Vorletzten Existenz auf Erden


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