Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 128
(PDF, 169 MB)
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dadurch» daß Zöppritz in jedem einzelnen Fall genau angibt, durch weiche Mittel die
Heilung erreicht wurde. (V e r i t a s.)

Fremdwörterbuch für Okkultisten und Theosophen. (Theosophisches Glossarium.)
Von H. P. Blavatsky. Autorisierte Übersetzung. Verlag Max Altmann,
MüeipMg. Brosen. Mk. 0,80.

Erklärt meist in trefflicher Kürze die okkulten und theosophischen Fachausdrücke
; wo nötig, wird auch eingehender auf einzelne Schlagworte eingegangen.
Z. B.: „Apolionius von Tyana": „Ein gewaltiger Philosoph, geboren in
Cappadocien, ungefähr zu Anfang des ersten Jahrhunderts, ein kühner Pythagoräer,
der die phönizischen Wissenschaften unter Euthydemus studierte und die pythago-
räische Philosophie und anderes unter Euxenus von Heraclea. Entsprechend den
Gepflogenheiten der Pythagoräischen Schule, war er Vegetarier sein ganzes langes
Leben hindurch, aß nur Früchte und Kräuter, trank keinen Wein, trug Kleider nur aus
Pflanzenfasern, ging barfuß und ließ sein Haar unbehindert wachsen. Er wurde
eingeweiht durch die Priester des Tempels des Aesculap (Asclepios) zu Aegaea und
lernte „wunderbare" Heilungsvorgänge für Krankheiten bei diesem Qott der Arzneikunde
. Nachdem er sich für seine höhere Einweihung durch Schweigsamkeit
während fünf Jahren und durch Reisen — er besuchte Antiochia, Ephesus, Pamphylia
und andere Orte — vorbereitet hatte, ging er über Babylon nach Indien; allein, denn
alle seine Schüler hatten ihn verlassen, weil sie fürchteten in das „Land der Zauberer"
zu kommen. Ein Schüler, Damis, den er zufällig auf dem Wege getroffen hatte, begleitete
ihn auf den Reisen. Zu Babylon wurde er durch die Chaldäer und Magier
eingeweiht, wie Damis erzählt, dessen Mitteilungen durch einen gewissen Philostratus
hundert Jahre später aufgezeichnet wurden. Nach seiner Rückkehr aus Indien
zeigte er sich als Eingeweihter, indem er Krankheiten, Erdbeben, die Todesfälle von
Königen und andere Ereignisse vorhersagte und die Vorhersagungen richtig eintrafen.
Zu Lesbos wurden die Priester des Orpheus auf ihn eifersüchtig und weigerten sich,
ihn in ihre besonderen Mysterien einzuweihen, doch taten sie es einige Jahre
später. Er lehrte vor dem Volke von Athen und anderer Gebiete die reinste und
edelste Ethik, und die Phänomene, welche er hervorbrachte, waren ebenso wunderbar
, wie sie zahlreich und gut verbürgt sind. „Woher kommt es," fragt Justinus der
Märtyrer, ganz furchtsam, „woher kommt, es, daß die Talismane (telesmata) des
Appollonius die Kraft haben, so daß sie — wie man sieht — schützen vor rasenden
Wogen und dem heftigen Winde und den Angriffen der wilden Tiere, und während
die Wunder des Herrn einzig durch Überlieferungen aufbewahrt sind, sind diejenigen
des Apolionius die zahlreichsten und wirklich geoffenbart als gegenwärtige Tatsachen
?" (Quaest. XXIV.) Eine Antwort hierfür kann darin gefunden werden, daß
Apolionius, nachdem er den Hindukusch überschritten hatte, zu der Wohnung gewisser
Weiser gekommen war, welche es bis heute gibt, wo ihm deren unübertreffliche
Erkenntnis gelehrt worden ist. Seine Unterredung mit dem Korinther
Menippus gibt uns treu den esoterischen Katechismus, der, wenn er richtig verstanden
wird, viele von den wichtigsten Geheimnissen der Natur enthüllt. Apolionius war
Freund, Korrespondent und Gast von Königen und Königinnen und keine „wundervollen
" oder „magischen" Kräfte sind besser bezeugt als die seinigen. Gegen den
Schluß seines langen und bedeutungsvollen Lebens eröffnete er eine esoterische
Schule zu Ephesus. Er starb in dem hohen Alter von hundert Jahren."

Wie man aus dieser Probe ersieht, enthalten die von H. P. Blavatsky im
„Glossarium" gegebenen Erklärungen oft wichtige Andeutungen zwischen den Zeilen,
deretwegen auch der fortgeschrittenere Okkultist gern das Glossarium zur Hand
nehmen wird. Als Ergänzung einer okkulten oder theosophischen Bücherei ist das
„Glossarium" bestens zu empfehlen. Z. Z.


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