Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 133
(PDF, 169 MB)
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jizierte sein Denken in astrale Gedankenformen, und in der gleichen
Weise kam auch die Antwort. Zuletzt sprach die Marsianerin allerdings
sogar ihr wirkliches Marsidiom, das der Hellseher und Hellhörer Stamati
aber wörtlich nicht hätte verstehen können, weil er zwar-verschiedene
lebende Sprachen der Erde beherrschte, aber noch nicht »marsiscHc
reden gelernt hatte.

Zuallererst — Anfang Oktober 1909, eines Abends nach Sonnenuntergang
, in Gedanken in seine astrologischen Marsstudien vertieft —
gewahrte er am westlichen Himmel bei fenster-verschlossenem Zimmer
eine schwach leuchtende Kugel in Größe eines Sternes erster Klasse.
Später, Ende Oktober, konnte Herr von Stamati schon vermittelst seiner
Gedankenkraft die Bewohner des Mars beobachten, und zwar bemerkte
er — wie er sagt — zuerst eine Art Oberhaupt (Regierenden). Alle
Bewohner entsprachen den menschlichen Ebenbildern unserer Erde.
Nach und nach traten sie ihm ganz in seine Gedankensphäre. Natürlich
ist man stark versucht, an Lessings »Nathan den Weisen« zu denken,
in dem es heißt: »Der Blick des Forschers fand nicht selten mehr, als
er zu finden wünschte« oder an das Goethe-Wort im zweiten Teile des
»Faust«: »Am Ende hängen wir doch ab von Kreaturen, die wir
machten!« Aber immerhin wäre es von uns Okkultisten kurzsichtig,
wenn wir nun auch etwa von »Halluzunationen« oder »pathologischem
Schwachsinn« reden wollten, denn unser adeliger Verfasser weist
einen derartig klaren Menschenverstand auf, daß wir seinen logischen
Darlegungen mit Interesse folgen.

Nach Herrn v. Stamatis Ausführungen zeigten sich die Marsbewohner
zunächst sehr bestürzt von dem fremden Besuche, den sie befragten
, ob er von einem fremden Sterne komme. Sie fühlten offenbar
eine allzustarke Störung ihrer planetarischen Gruppen-Psyche, und ein
höheres »okkultes« Wesen (Planetengeist, Logoi) zeigte sich nicht, um
dem Forscher und den bestürzten Marsbewohnern die Richtung anzugeben
, nach welcher ein Einvernehmen gegenseitig günstig war.

Ende Januar 1910 befanden sich die »Marsianer« angeblich auch
im Wintersemester. Dicke Mäntel bekleideten ihre Oberkörper, doch
schien der Kopf unbedeckt zu sein; vermutlich haben sie noch das
»dritte Auge«, das uns Erdenkindern verloren gegangen ist! Herr
von Stamati besuchte die angeblichen Marskanäle, die hohen Gebirge
des Mars, auch einen herrlichen Vulkan, — überhaupt überflog er den
Planeten von Pol zu Pol, wobei er die eskimoartige Bekleidung der Pol-
Bewohner konstatierte. Auch sah er einige Städte, besonders aber eine
uralte Stadt mit engen, krummen Straßen, auf denen reges Leben
herrschte. Doch sah er alles aus sehr entfernter Perspektive. Später
führte er, wie schon erwähnt, die eine Marsianerin herab zur Erde und
zeigte ihr die Panoramen vieler europäischer Großstädte mit ihren Fern-


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