Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 141
(PDF, 169 MB)
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Guy de Maupassant, George Sand und nebst unzähligen gegenwärtigen
Fällen das Beispiel der Katie King in London und der Eleonora in Barcelona
angeführt wird. Daß der Fluid-Körper den leiblichen Tod der
Person überdauert, ist schon gesagt und soll nach Lombrosos Beobachtungen
erwiesen sein. Sonach gibt es auch vom Standpunkt der heutigen
Wissenschaft in der biblischen Erscheinung Jesu zu Emaus ebenso
wenig Rätselhaftes, wie in dem geisterhaften Auftauchen des ermordeten
Königs im »Hamlet« und dessen Sichtbarwerdung vor den genannten
vier Personen. Allerdings muß Lombroso seine Zuflucht zu sehr kühnen
und gewagten Hypothesen nehmen, um seiner Geisterbiologie eine Stütze
zu geben. Der Versuch, die Seele als radioaktive Fluid-Materie zu erklären
, erscheint mir ebenso fragwürdig wie jede materialistische Ausdeutung
und Vergröberung metaphysischer Wahrheiten. Was ist dabei
gewonnen? Der Geist in »Hamlet« erscheint mir nicht wunderbarer und
nicht weniger glaubwürdig als die Verwandlung der Raupe in einen
Schmetterling, obgleich auch hier der materialistische Tatsachenbeweis
nicht in das eigentliche metaphysische Geheimnis eindringt, in die
magischen Hintergründe, darin der Mystiker sich zu Hause weiß» Aber
es ist schon ein Gewinn, wenn selbst der Materialist das wohlbekannte
Geständnis Hamlets abzulegen genötigt ist:

»Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, Horatio,
Als wir in unserer Schulweisheit uns träumen lassen.«

3. Gerettet.

• Von A. von Ulrich*

Es ist eine sonderbare Geschichte, die ich zu erzählen habe, und
wenige werden ihr Glauben schenken. Doch wir Bergleute glauben solchen
Erzählungen, denn so manchem unter uns ist ähnliches begegnet, und
für diese meine Kameraden schreibe ich mein Erlebnis nieder, jetzt, wo
ich alt geworden bin und nicht mehr in die Grube hinabfahre, in welcher
ich mein ganzes Leben hindurch gearbeitet habe.

Damals also, als das geschah, war ich jung, und mein liebes Weib
war noch meine Braut. Ich kannte keinen anderen Lebenserwerb als die
Kohlengrubenarbeit, seit Generationen arbeiteten wir dort. Mein Vater besorgte
den unterirdischen Transport der Kohlen, da er nicht gut mehr
die Hacke schwingen konnte, weil er sich einstmals den Arm verstauchte.
So mußte ich denn für die übrige Familie mitsorgen, da das Führen des
Kohlenwagens nicht so gut bezahlt wurde wie die Steigerarbeit. Da ich
aber heiraten wollte, brauchte ich ein kleines Kapital und arbeitete deshalb
oft über die gesetzmäßige Zeit. So war es auch an jenem Tage, als
meine Mutter mich bat, doch wie die anderen mit dem ersten Gang herauf-


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