Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 146
(PDF, 169 MB)
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Grube; aber traurig schauten sie drein, nur die Meinigen weinten vor
Freude und nicht vor Kummer,

Als ich zum zweiten Male die Augen öffnete, sah ich den grauen
Kopf des Vaters über mich gebeugt.

»O, welches Olück! Vater, du lebst?«

»Ja, ich hatte gerade einen Kohlenwagen bis zur Ziehvorrichtung
gebracht, als die Explosion geschah. Natürlich fuhr ich sofort mit der
Kohlenladung zu Tage und bat die Leute, nach dir zu suchen, denn ich
hatte dich ja weit hinten arbeiten sehen, das wo Schlagwetter nicht stattfand.
Der Schacht war aber zu tief, es war unmöglich, in so kurzer Zeit hinzugelangen
, als ein Mensch ohne Nahrung leben kann. Da hörten wir
gestern ein leises Klopfen an einer ganz anderen Stelle. Natürlich war
gleich Hilfe zur Hand, obgleich der Ton so leise war, daß der Ingenieur
meinte, es sei nur eine Täuschung. Kein Mensch könne nach, so langer
Zeit dort noch am Leben sein. Und es war doch keine Täuschung.
Gelobt sei Gott«.

»Ja, wie lange war ich denn da unten?«

»Zehn volle Tage!«

»Zehn Tage? Mir schien es Monate zu sein. Ja, Mütterlein, ich soll
dich ja vom Erdmännlein grüßen, der mir geholfen. Dein Flehen habe
ihn dazu bewogen«.

»Der arme Junge, er redet irre; wir wollen ihn heimführen und
pflegen, er hat Fieber».

»Ja, wohl fieberte ich, aber an das Erdmännlein mußten sie glauben,
denn ich hatte mir als Andenken den hübschen, sauber ausgehöhlten
Stein, in dem es mir das Wasser brachte, mitgenommen.

Seit dieser Zeit muß ich immer an den Bibelspruch denken: »Betet,
so wird euch gegeben; klopfet an, so wird euch aufgetan«.

4. Die vier Temperamente
vom Standpunkt der Esoterik.

Von Ludwig Deinhard.

Im V. Kapitel von Dr. Ludwig Klages: »Prinzipien der Charakterologie
« (Leipzig 1910. Joh. Ambrosius Barth) findet sich folgende die
Entstehung der Lehre von den Temperaments-Unterschieden betreffende
Stelle:

»Der ursprüngliche Versuch des Aristoteles lief mit seiner Fixierung
eines cholerischen und melancholischen Typus im Grunde hinaus auf die
Psychologie der heute sog. Genialität und hat uns nichts als die beiden
Namen hinterlassen, die \kzt aber anders verstanden werden und schwer
zu definieren sind. Daß man später zu ihnen zwei weitere Temperamente
hinzu erfand, geschah nachweislich der pythagoräischen Vierzahl zu liebe
und um eine psychische Analogie zu haben zur symbolisch gefaßten


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