Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 148
(PDF, 169 MB)
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seine Persönlichkeit an angeborenen Eigenschaften besitzt, muß ein Band
vorhanden sein, ein Zwischenband. Und dieses vermittelnde Band ist
das, was uns im Temperament des Menschen entgegentritt.

Das, was physischer Leib ist» was im physisch sinnlichen Dasein
lebt, trägt das Merkmal der Vererbung in sich. Dasselbe gilt vom Ätheroder
Lebensleib. Der astralische Leib dagegen und das Ich des Menschen
gehört dem an, was heruntergebracht wird aus der geistigen Welt, aus
der der Mensch heruntersteigt, wenn er sich neu verkörpert. Wir haben
also hier eine Wechselwirkung von zwei Strömungen vor uns, und diese
Wechselwirkung bringt das Temperament hervor. In dieser Wechselwirkung
sitzt das Geheimnis des Temperaments.

Die 4 Grundteile des Menschen, mit denen wir es hier zu tun
haben, sind physischer Leib, ätherischer Leib, astralischer Leib und das
Ich. Je nach dem Vorherrschen eines dieser 4 Grundteile erhalten wir
das eine oder andere der 4 Temperamente:

Herrscht ein gewisses Uebergewicht des Ich vor, dann haben wir
das cholerische Temperament.

Herrscht ein gewisses Uebergewicht des astralischen Leibes vor, dann
haben wir das sanguinische Temperament.

Herrscht ein gewisses Uebergewicht des ätherischen Leibes vor, dann
haben wir das phlegmatische Temperament.

Herrscht ein gewisses Uebergewicht des physischen Leibes vor, dann
haben wir das melancholische Temperament.

Der Ueberschuß des Ich hängt mit dem Drüsensystem zusammen.
Wir haben also dann das cholerische Temperament vor uns, bedingt
durch den Einfluß des Bluts. Ein solcher Mensch sucht sich in der
Außenwelt geltend zu machen; es drängt ihn, in der Welt eine Rolle zu
spielen. Präponderiert dagegen der astralische Leib, dann tritt der Einfluß
des Nervensystems hervor, dann haben wir das sanguinische Temperament
vor uns. Bei einem solchen Menschen tritt das Vorstellungsleben
in den Vordergrund. Präponderiert der Ätherleib, dann kommt
das vegetative System zur besonderen Geltung und dann haben wir das
phlegmatische Temperament vor uns. Ein solcher Mensch trachtet beständig
nach Behagen. Präponderiert endlich der physische Leib, dann
haben wir das melancholische Temperament vor uns; der Mensch wird
dann zum Grübler. Hier haben wir nun einen Ueberblick über die vier
Temperamente.

Um einige Beispiele anzuführen, so war der Philosoph Fichte, wie
schon aus seiner äußeren Gestalt zu erkennen war, aus seinem zurückgehaltenen
Wuchs, — ein Choleriker. Das klassischste Beispiel eines
Cholerikers ist Napoleon. Beim Choleriker sind die Gesichtszüge
scharf geschnitten.

Den Gegensatz zum Choleriker bildet der Phlegmatiker, dessen Züge
etwas unklares, unbestimmtes haben. Namentlich ist es das Auge, das


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