Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 155
(PDF, 169 MB)
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wird. Mithin müssen ständige Gewohnheiten entsprechende Spuren dem
Körper aufprägen. Diese wahrzunehmen und richtig zu deuten ist die
Kunst des Psychologen. Am ersten zeigen sich diese Spuren natürlich
im sensibelsten Sinnesorgan, dem Auge, daher auch jeder Stimmungswechsel
zuerst am Auge erkannt wird. Ihn wahrzunehmen vermag, soweit
es sich um feine Regungen handelt, nur der intuitiv Begabte, Diese
Intuition muß angeboren sein und kann nur wenig vermehrt und anerzogen
werden. Am besten wird sie gefördert durch ein einsames, streng
sittliches Leben, Aber auch der weniger intuitive Mensch vermag, sobald
ihm eine gute Beobachtungsgabe eigen ist, aus Form und Art des
Auges weitgehende Schlüsse auf Charaktereigenschaften zu ziehen. Die
Bedeutungen der Augenformen und Arten sind folgende:

Große Augen weisen im allgemeinen stets auf Menschen, die eine
große Eindrucksfähigkeit besitzen und daher viele, schnell aufeinander
folgende Eindrücke sicher aufnehmen und festhalten können. Fast alle
Medien und Hochsensitive haben große Augen. Auch sind Menschen
mit großen Augen meist offen in ihren Handlungen und haben auch Gefühl
für Andere.

Kleine Augen verraten listige und sehr zurückhaltende Charaktere,
die meistens mehr Verstandes- als Gefühlsmenschen und daher auch oft
denen mit großen Augen überlegen sind, da letztere argloser und leichtgläubiger
veranlagt sind. Wir finden „bei den Naturen mit kleinen Augen
eine gute Beobachtungsgabe und große Energie und Zähigkeit, was ihnen
im geschäftlichen Leben sehr zu statten kommt. Oft finden wir auch
bei Menschen mit kleinen Augen tierische Instinkte, wenn ihnen Idealismus
mangelt

Hervortretende Aijgen sind gewöhnlich solchen Personen eigen,
die mit Vorliebe gern prahlen, aufschneiden und von sich reden-. Sie
sehen sich stets gern in den Mittelpunkt des Interesses gestellt, was
wiederum auf große Eitelkeit schließen läßt. Menschen mit solchen
Augen haben gewöhnlich einen überschwänglichen Redefluß und wissen
sehr überzeugend zu reden. Ferner handeln diese Naturen sehr impulsiv
und sind daher leicht zu überstürzten und oberflächlichen Handlungen
geneigt.

Tiefliegende Augen lassen sehr reservierte, kühl berechnende und
meist kluge Leute von scharfer Beobachtungsgabe erkennen. Fast alle
guten Rechner haben diese Augenart. Es sind Verstandesmenschen mit
kritischem Geiste, die nicht leicht zu begeistern sind. Die Worte Goethes:

»Daran erkenn' ich den gelehrten Herrn!
Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern;
Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar;
Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr;
Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht;
Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht«


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