Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 161
(PDF, 169 MB)
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funden wurde er aber erst am andern Morgen etwas unterhalb St.
Anton und gestern in einem sehr einfachen Sarge begraben. — Ihr
Herr Vater ist gestern Abend abgereist, was uns sehr leid tat, denn
wir verdanken ihm recht angenehme und unvergeßliche Stunden.
Schreiben Sie aber bitte nicht hierher, wir reisen vielleicht schon
nächsten Montag über Konstanz nach Uehlingen (Baden). Mit den
besten Grüßen auch an Ihre verehrte Frau Mutter von mir und
meiner Frau. Ihr ergebenster

J. Burkhard.

Dieser Brief enthält von meiner Hand die Bleistiftbemerkung:

»Papa begegnete, abreisend, dem Leichenzug. Der Sarg war
mit einem Tuch umwickelt«.

(Fortsetzung folgt.)

8. Ein Rutengänger im Königreich Sachsen.

Mitgeteilt mit kritischem Nachwort von Dr. Walter Bormann.

(Schluß.)

2. Auch bei der Empfindungsfähigkeit aber stellt sich das Bewußtsein
erst in einer Auswahl von Fällen ein. Beim Empfinden fangen
die unendlichen Fäden, aus denen sich das Seelenleben zusammenwirkt,
mehr oder minder langsam Farben zu gewinnen an. Raoul France zeigt
in seinen Schriften über das »Sinnenleben der Pflanzen« und über das
»Liebesleben der Pflanzen«, wie schon in der Pflanze Empfindung lebt,
die dann für die besonderen Zwecke ihres Bestehens, ihrer Ernährung
und Fortzeugung die Bedingungen sogar auf ihrer engen Daseinsstätte
auszusuchen im Stande ist Wo die Willenstriebe der Organismen sich
in freieren Bewegungen kundtun, da wird auch das Empfindungsleben
sich immer reicher gestalten. Je mehr Plan und Wahl dabei an Spielraum
gewinnen, desto kräftiger wird dann allmählich auch das Bewußtsein
aufwachen, das bei manchem Tiere schon aus dem Halbschlummer
bisweilen merklich heraustretend, beim Menschen die Herrschaft gewinnt
und eine Kultur ermöglicht. Aber beim Menschen auch wie viel seines
Empfindungslebens — und zwar der bei weitem größte Teil davon — zieht
ihm unbewußt vorüber. Wie viele Formen und Farben streifen in jedem
Augenblicke unsere Sehnerven, ohne daß wir ihrer deutlich achten, wie
viele Klänge rauschen fortwährend durch unser Ohr, ohne daß wir davon
wissen! Zum Bewußtsein kommt uns nur der kleine Teil der Empfindungen
, dem wir mit Willen und Neigung unsere Sinne öffnen oder die
sich mit ungestümer Gewalt ihnen aufdrängen. Von dem, was wir empfinden
, nehmen wir auch nur einen beschränkteren Teil wahr; das bedeutet
, daß wir mit einer gewissen Achtsamkeit die wahre Tatsächlichkeit
eines Dinges uns vergegenwärtigen. Hierbei wird nun gewißlich das

Zentralblatt für Okkultismus. Jhrg. V. 11


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