Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 165
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0171
-r- 165 —

tritt auch leicht seine Empfindungsfähigkeit ein, von der wir ja bei den
Rutengängern schon allerlei Spuren beschrieben erhielten, und seine Wahrnehmungsfähigkeit
und auch von den folgenden seelischen Fähigkeiten
könnte leichtlich sich ebenso dabei manche ins Leben setzen, ob-
schon darin überall keine Tätigkeiten des normalen Sinnenlebens, sondern
wieder nur geheim aus dem ganz Unbewußten entspringende Wahrnehmungen
des seherischen Schauens walten. Als Beispiel darf ich erwähnen,
daß, wie mir Gottfried Kerkau schrieb, die durch ihr zeitliches Vorausschauen
ausgezeichnet beglaubigte Seherin de Ferriem bei einem Rutengange
in Westfalen, als die Rute an bestimmten Orten entschieden ausschlug,
das Wasser seherisch schaute und mit der Färbung gewisser Bestandteile
schilderte. Eine Prüfung ihrer Aussagen ist unterblieben und
deren Richtigkeit liegt in diesem Falle im Ungewissen. Allein, wenn verschiedene
Stoffe nach den schon gemachten Erfahrungen verschiedene
Rutenausschläge bewirken, wie wir aus der Schrift des Dr. G. Rothe
lernen, so ist bei seherisch veranlagten Personen auch die Wahrnehmung
dieser verschiedenen Aufnahmen und Eindrücke auf den Organismus
in Folge von Hellsehen wahrlich nichts allzu Fernliegendes. Hier
könnte das Hellsehen das sonst schon längst gut festgestellte Schauen %
durch dichte Körper sein, ohne daß man ein räumliches Fernsehen anzunehmen
braucht. Da nun Kotik außerdem jüngst wieder die psycho-
physische Emanation als Ursache der Gedankenübertragung bestens begründete
, so dürfte es desto weniger angehen, bei Forschungen über
unbewußte Tätigkeiten im Menschenorganismus, die ein rätselhaftes Wissen
zu Tage fördern, das Seelenleben zu umgehen. Dr. Rothe hat sehr
Recht, das Problem der Wünschelrute mit Hereinziehung des verfehmten
Okkultismus als ein physikalisch-physiologisches, aber auch psychologisches
offen zu lassen.

Nichts desto weniger führen uns vielleicht mit Ausschluß alles Psychischen
manche Forscher in der Erkenntnis des Problernes der Wünschelrute,
indem sie exakt und treu bloß die nächsten Tatsachen jetzt ergreifen, weiter
voran, als sie es bei der Erfassung des ganzen Problems tun würden.
Zugleich mit den Forschungen des Dr. Aigner und Dr. Rothe sind es
unter anderem die von G. Franzius, (»Meine Beobachtungen mit der
Wünschelrute« Berlin, 1907), Prof. Endriss (Württemberger Zeitung
vom 18. April 1910 und Uebersinnliche Welt 1910 Juli und August) und
dem hervorragenden Rutengänger Dr. A. Voll (»Die Wünschelrute und
der siderische Pendel« Leipzig 1910), welche das Problem der Wünschelrute
der Gegenwart nahe bringen.

Schon die Rücksicht auf die Vorurteile der heutigen Gelehrtenwelt
wird den ohnehin noch verdächtigten Untersuchungen darüber,
die schon an sich ein Heldentum verlangen, die Wege besser ebnen.
Zwar fährt die Wahrheit, wenn sie ganz ist, was sie bedeutet,
am Schönsten ohne jedweden Abzug ihrer Macht durch die Lande,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0171