Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 176
(PDF, 169 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Taufpaten, mit welchen das Kind möglicherweise durch das Sakrament der Taufe
irgendwie in magischem oder magnetischem Zusammenhang steht, die Ursache der
beschriebenen Einwirkung der abgeschiedenen Seele auf den entseelten Körper sein.
Darin stimmen ja spiritistische und theosophische Anschauungen überein, daß sich
Abgeschiedene, Zumindestens bis Beendigung der Begräbniszeremonien, gern in unmittelbarer
Nähe ihres Leichnams aufhalten. Um diese gewiß merkwürdige Sache
vom okkultwissenschaftlichen Standpunkt näher untersuchen zu können, müßten
mehrere Beobachtungen vorliegen. Wir laden daher unsere Leser ein, in diesem
Sinne allenthalben nachzuforschen. Besonders Ärzte könnten uns leicht einwandfreies
Material erschaffen! Niemand braucht sich etwa zu schämen, vom „Volke" zu lernen.
Selbst ein Paracelsus scheute sich nicht, von „alten Weibern, Juden, Hirten, Scharfrichtern
und Kurpfuschern" Erfahrungen zu sammeln! Q. W. Surya.

Physikalisches „Hellsehen". Aus Paris kommen wieder überraschende Nachrichten
. Der Physiker D u s s a u d hat der dortigen Akademie der Wissenschaften
aufsehenerregende Mitteilungen über ein von ihm entdecktes „neues Licht" gemacht
, welches die Wunder der Röntgen- und Radiumstrahlen noch zu überbieten
scheint. Während z. B. bei den Röntgenstrahlen nur die Schatten der Knochen und
bei besonderen Vorbereitungen auch die Umrisse einzelner Weichteik im Schattenbild
zu erreichen sind, kann man vermittelst des „neuen Lichtes" auch die Venen,
Arterien und Qewebe des durchleuchteten menschlichen oder tierischen Körpers
deutlich sehen. Der bekannte französische Physiker B r a n 1 y beschreibt dies wie
folgt: „Wir sahen, wie die Hände durchsichtig wurden, die Knochen und das Fleisch
erschienen weiß und rot, die Qefäße in einem bläulichen Violett, ein ungewohnter
und unverhoffter Anblick." Aber es wurden noch weit überraschendere Versuche
gemacht. Ein in einem undurchsichtigen Kuvert eingeschlossener
Brief konnte unter dem Einfluß dieses neuen Lichtes
ebenso gut gelesen werden, als es möglich war, in einem verschlossenen
Herbarium die einzelnen Pflanzen zu erkennen.
Leider hat der Erfinder bis letzt noch keine Angaben darüber gemacht, wie er dieses
wunderbare Licht erzeugt. Er beschränkte sich lediglich auf die Mitteilung, daß es
ein sogenanntes „kaltes Licht" sei. Man versteht darunter Strahlenarten, die
nur aus Lichtwellen ohne die sonst gewöhnlich auftretenden Wärmestrahlen bestehen
. In der Regel erzeugt man diese kalten Lichtarten dadurch, daß man den
elektrischen Strom durch luftleere oder richtiger gesagt hochevakuierte Röhren hindurchgehen
läßt. Die am längsten bekannte Art des „kalten Lichtes" tritt uns in den
Qeißlerschen Röhren entgegen. In neuerer Zeit wurde dieses Prinzip des kalten
Lichtes auch technisch zur Beleuchtung größerer Räume durch das System des
Moore-Lichtes angewandt. Da man aber in Frankreich speziell in den letzten
Jahren sehr eifrig zur Füllung derartiger Qeißlerröhren Edelgase verwandt hat,
so liegt der Schluß nahe, daß das Dussaudsche Licht ein sogenanntes „Edelgas-
licht" sein dürfte. Wird eine Geißlerröhre zuerst möglichst evakuiert und bringt
man dann in diese eine ganz geringe Menge des Edelgases Neon, so leuchtet diese
Röhre bei Durchgang eines entsprechenden elektrischen Stromes in wunderbarem
Orangelicht, welche Strahlungen für das menschliche Auge äußerst angenehm zu ertragen
sind. Mischt man noch eine Spur Helium dazu, so wird dadurch das Licht
mehr intensiv gelb. Gibt man zu diesen zwei Edelgasen noch das dritte Krypton
dazu, dann erhält man ein Licht, das für unser Auge genau so aussieht, wie das
Sonnen- oder Tageslicht in der Natur. So bewährt sich heute von Tag zu Tag mehr
der du PreFsche Ausspruch, daß unsere Wissenschaft und Technik immer magischer
, die Magie immer wissenschaftlicher wird. Die Wissenschaft steht durch


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