Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 181
(PDF, 169 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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zwischen der alten und neuen Welt vor Kolumbus gedacht
werden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß phönizische Seefahrer, die ja bis an die
Bernsteinküsten der Ostsee gekommen sind, auch amerikanische Gebiete berührt
haben, wie ja auch feststeht, daß der Normane Eyrik bereits im Jahre 985 Grönland
besucht und sein Sohn Leif sechzehn Jahre später das nördliche Festland von Amerika
erreicht hatte. Wir wissen, daß er dort drei Gebiete mit Namen Helluland, Markland
und Winland benannt hat, von denen das letztere jedenfalls Labrador ist.

Unter dem Eindrucke einer uralten Beziehung Amerikas zum europäischen
oder asiatischen Festlande wäre dann manche Ähnlichkeit und Übereinstimmung in
Zügen der Religionsformen, Sitten, Sagen usw. leichter erklärlich. Die Zahl 12
spielt übrigens auch im Sagenkreis der indischen Urbewohner — im Leben Vischnus
z. B. — eine Rolle, desgleichen im chinesischen Mythus und bei anderen teils asiatischen
, teils kleinasiatischen und europäischen Stämmen.

Bis in unsere Zeit hat sich aus diesem Zwölf System die Bemessung von Waren
nach dem Dutzend und die Einteilung der deutschen Regimenter in zwölf Kompagnien
herübergerettet. Unser metrisches System ist allerdings jetzt auf der Dezimalrechnung
aufgebaut. Vor nicht zu langer Zeit aber rechnete man auch bei uns noch
— wie bei älteren Leuten auch noch jetzt — den Groschen zu zwölf Pfennigen, die
Rute zu zwölf Fuß, den Fuß zu zwölf Zoll, die Schachtrute zu 144 (zwölf mal zwölf)
Kubikfuß. Auch in der Berechnung des Wispels (gleich 24 Scheffel), der Klafter zu
108 (neun mal zwölf) Kubikfuß, das Ohm zu 120 Quart usw. ist noch deutlich das alte
Duodezimalsystem erkennbar, dessen Grundlagen, wie wir eben gesehen haben, bis
in altersgraue Vorzeit, vielleicht bis an die Wiege des Menschengeschlechtes heranreichen
. J. L ä z a r u s.

Anfragen, deren Beantwortung von allgemeinem
::: Interesse ist, werden hier erledigt. :::

An den Herausgeber des „Zentralblattes für Okkultismus*4.

Sie kennen wohl das englische Sprüchwort „fools rush in, where angels fear
to tread". In welchem Lebensalter Ihr Korrespondent Herr Robert Blum aus
Stuttgart steht, weiß ich nicht; er macht aber ausgiebigen Gebrauch von dem Rechte,
das die Jugend stets zu haben glaubt, mit apodiktischer Gewißheit über die Probleme
abzusprechen, deren übergroße Schwierigkeiten zu überwinden Sachkenner sich ihr
Leben lang bemühen.

Darüber, daß ihm die „uralte Weisheit" der Geheimlehre aller Zeiten noch
nicht zusagt, wollen wir nicht mit ihm rechten. Geistige Entwicklung macht sich
nicht von heut auf morgen. Rechten aber dürfen wir mit ihm darüber, daß er über
die aktuelle Frage nach dem mediumistischen Verkehre mit den menschlichen Persönlichkeiten
nach dem • Tode ihres Stoffkörpers jetzt noch in laienhafter Weise
urteilt, nachdem sie bereits unmittelbar in ihrer Lösung durch Männer der Wissenschaft
begriffen ist.

Den Eindruck von Dilettantismus macht besonders die einseitige Anwendung
der Theorie Ihres Korrespondenten von den Maskeraden der „astralen" Elementarwesen
. Auch in der psychischen Welt wird nichts geschehen können ohne zureichende
Ursachen. Nun braucht man nicht zu bestreiten, daß durch Medien und
Somnambule sich auch nicht-menschliche Wesen geltend machen, daß dabei auch
einige von diesen und noch außerdem sehr viele menschliche Verstorbene in Torheiten
und Leichtfertigkeiten aller Art ihren Spaß treiben. Es werden dabei Maskeraden
auch aus sehr verschiedenen Gründen aufgeführt. Mehr noch als dieses


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