Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 184
(PDF, 169 MB)
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Bei der Abfassung der „Secret Doctrine" hat H. P. B. selbst am meisten
metaphysisch gelernt und an eingehendem Verständnisse gewonnen Die Anfänge
der Abfassung dieses Werkes haben teilweise in meiner Gegenwart in Würzburg
1886 stattgefunden. Daher bin ich voll imstande, dafür einzutreten, daß bei diesem
Werke H. P. B. im Wesentlichen der Amanensis war, und daß die wirklichen Verfasser
dieser Auslegung der „Stangen" meistens andere Individualitäten waren, für
die wir den vieldeutigen und möglichst bescheidenen Ausdruck „Meister" anwenden
. Wenn daher auch der Inhalt der „Geheimlehre" in der Intuition Ihres Stuttgarter
Korrespondenten noch keine Resonanz findet, so könnte sieh ihm hier doch
besser als in „Isis Unveiled" das bieten, was er sucht, eine wirklich vollwertige
Autorität.

Indessen wird er hier einwenden können, daß ja auch in der „Geheimlehre"
k e i n einziges Wort von Palingenie, Reincarnation oder Wiederverkörperung vorkomme
. Das ist richtig.1) Aber für dies Werk gilt Ähnliches, wie für die Evangelien
. Es diente einem anderen Zwecke und es setzte auch die Anerkennung dieser
Lehre damals schon als selbstverständlich bei den doch nur „theosophischen"
Lesern voraus. Der Zweck des Werkes aber war, in der „Anthropogenesis" das
göttliche theologische Wirken nachzuweisen gegenüber der rein äußerlichen
Zufalls-Lehre des materialistischen Darwinismus.

Das ist vielfach in dem Werke ausgesprochen, so z. B. gegen Schluß der ersten
Auflage von 1888 (II, 649): „Die Geheimlehre hat sich nur mit der reinen Metaphysik
befaßt. Jetzt ist sie auf der Erde angelangt; nun findet sie, daß sie gerade auf dem
Boden der physischen Wissenschaft und der materialistischen Anthropologie gelandet
ist etc." Die weitere Philosophie, die von denselben Meistern nachdrücklichst
vertreten wird, basiert ganz auf der Grund-Erkenntnis der Palingenie.

Hübbe-Schleiden.

Sehr verehrliche Redaktion!

Ihrem Wunsche entsprechend möchte ich zu den von Herrn Robert Blum
im Augustheft aufgeworfenen Streitfragen das Wort ergreifen, wenigstens zu den
Fragen über den vom Fragesteller angezweifelten Wert des Büro Julia, die, wie
es scheint, an mich persönlich gerichtet sind.

Wenn man die in den letzten 10 Jahren erschienenen Procedings der englischen
Society for psychical research genau durchgeht, wenn man namentlich die
von Sir Oliver Lodge dazu gelieferten Beiträge einem eingehenden Studium
unterzieht, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß in den dort untersuchten
Fällen von sogenannter Kreuz-Korrespondenz die Spirit-Hypothese tatsächlich
, wie Lodge sich ausdrückt, „die einzige Hypothese ist, die den Tatsachen
wirklich gerecht wird". Es gilt dies ganz besonders von den mit einem
außerordentlichen Scharfsinn durchgeführten Untersuchungen, die der im vergangenen
Juni herausgekommene Part 63 der Procedings enthält. In all diesen Fällen
von Kreuz-Korrespondenz drängt sich dem aufmerksamen Leser mit zwingender
Gewalt der Gedanke auf, daß es wirklich der im Jahre 1901 verstorbene F r e d e r i c
M y e r s ist, der sich hier durch verschiedene Medien in England und Nordamerika
kundgibt, indem er dabei Beweise liefert von einer ganz ungewöhnlichen Kenntnis
der alten griechischen und römischen Klassiker, wie sie M y e r s zu Lebzeiten tatsächlich
besessen hat. Man erhält den Eindruck, daß sich der verstorbene Myers
die denkbar größte Mühe gibt, um seinen hinterbliebenen Kollegen und Freunden
einen stringenten, jeden Zweifel ausschließenden Identitätsbeweis zu liefern. Ganz
glücken wird ihm dies freilich niemals, Immer wird es Zweifler geben, die diesen


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