Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 192
(PDF, 169 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0198
Im Innern des Hohlraumes mögen zur Zeit nocn zahlreiche Vulkane tätig sein,
doch ist anzunehmen, daß sich geologisch nicht viel später im Innern unter denselben
Umständen wie auf der Oberfläche Wasser gebildet hat, welches zur Abkühlung
viel beigetragen haben muß — denn unsere gesamte Atmosphäre kam aus
der Erde.

Niemand dürfte dieses Werkchen ohne große Befriedigung aus der Hand
legen und ist jedenfalls mit demselben ein bedeutsamer Schritt vorwärts auf dem
nun endlich erschlossenen Gebiete der inneren Erforschung getan worden.

Die Trutzburg. Autobiographische Skizzen des * Einsiedlers von der Insel Wörth.

Sozialreformatorischer Roman von Franz Herndl. Leipzig, Verlag von

Max Altmann. Brosch. 3 Mk., geb. 4 Mk.
Ein Buch/ das man in stillen Abendstunden im traulichen Heim lesen muß!
Ein „Roman" von literarischer Qualität ist das Werk freilich nicht, dazu fehlt ihm
die strenge künstlerische Komposition, die erlesene Reinheit in der Durcharbeitung
des Stils — und für viele vielleicht eine Portion weltmännischer Geistreichelei und
eines modernen ethischen Libertismus, kurz gesagt, ein gut Teil Pikanterie. Dafür
hat aber das Buch seine Vorzüge, die bei aufrichtigen Okkultisten zunächst mehr
wiegen als die höchstentwickelte aber äußerliche Kultur. Denn die biographischen
Skizzen zeugen von einer Keuschheit und sittlichen Abgeklärtheit des Verfassers,
die in unsern Tagen nicht nur angenehm berührt, sondern aufrichtige Bewunderung,
ja Verehrung verdient; es ist, als sähe man die noch wenig von des Lebens Schmutz
und Schmach berührte und getrübte Seele eines Kindes. Schlichtheit, die das
Wesen des Verfassers kennzeichnet, ist auch ein Vorzug seines Buches; ohne
Manier und Künstelei erzählt Franz Herndl, wie er als Knabe aufwuchs, behütet
und betreut von hingebender Elternliebe (und es ist rührend, mit welcher Innigkeit
und Dankbarkeit er noch ihrer und besonders " der Mutter gedenkt), verwachsend
mit Gottes wundervoller Natur, wie er Freundschaft und Frauenliebe kennen lernte
und bald vom herben Trennungsschmerz und von dem Weh des Treubruchs heimgesucht
wurde, wie er auf Reisen die Welt und ihre Menschen kennen lernte, wie
dadurch seine äußere aber noch mehr seine innere Bildung Nahrung und Richtung
erhielt, wie er dabei die vermeintlich treulos gewordene Braut als Opfer eines Verbrechens
erkennen lernt und sie schließlich auf ihrem Sterbelager mit seinem Verstehen
im Scheiden erleichtern kann. Er berichtet, wie er durch das Schicksal der
über alles geliebten Braut in den Tiefen seiner Seele erschüttert und vom heiligen
Eifer sittlicher Entrüstung durchglüht wird, sodaß er sich gelobt, sein Leben fortan
der Rache zu weihen, der Rache an der Staatsgewalt, die solch Verbrechen zuläßt.
Diese Rache hat aber nichts mit den Idealen eines Banditenführers gernein, sie ist
vielmehr das ernsteste Bemühen, die sozialen, die gesellschaftlichen und moralischen
Anschauungen und Lebensformen zu erneuern, zu veredeln und zu festigen. Die
letzten Kapitel führen den Leser mitten in die Zukunftspläne und ihre beginnende
Verwirklichung hinein, mitten in die gährende Bewegung unserer Tage, der Bodenreform
, der Frauenfrage, der Rassenfrage, und kennzeichnen das Buch als eine
ehrlich wohlgemeinte sozialpolitische Tendenzschrift, wenn auch der Verfasser im
Vorworte sagt: „Es liegt kein Qrund vor, durch die Veröffentlichung dieser Skizzen
etwa Anhänger für Ideen zu gewinnen," denn schon einige Zeilen weiter gesteht er,
daß die Schrift den Zweck hat, die Leser auf die Fäden des Fatums auch in ihrem
Leben aufmerksam zu machen. Doch das soll dem Verfasser nicht zum Vorwurf
gemacht werden. Sein Werk ist in seiner Art lobenswert, ja verehrungswürdig;
es wirkt im letzten Sinne erzieherisch, erbauend und veredelnd und kann allen,
die nach gesunder, reiner Lesekost Verlangen haben, aufrichtig empfohlen werden.

• •_ Arthur Qrobe^Wutischky.

Zur gefl. Beachtung! Da der Schriftleiter des Zentralblattes für Okkultismus
in der Zeit vom 1.—20. September auf einer grösseren Reise begriffen ist, so
bleibt seine Post in Graz, Maigasse 27 liegen. Die Erledigung alle! in dieser
Zeit einlaufenden Schriftstücke kann daher erst gegen Ende September erfolgen.


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