Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 199
(PDF, 169 MB)
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— 199 — *

deutend größer: Mars braucht zu seinem Wege auf sehr elliptischer Bahn
um die Sonne 687 Tage, d. h. fast noch einmal so viel Zeit als die
Erde. Aus diesen Feststellungen ergibt sich, daß auch auf dem Mars
Tag und Nacht in fast derselben Zeit wie bei uns aufeinander folgen,
allein die Jahre sind fast doppelt so lang als die irdischen. Die
Jahreszeiten sind infolge der annähernd gleichen Achsenstellung des
Planeten den irdischen analog, jedoch ist ihre Dauer auf dem Mars noch
mal so groß als auf der Erde. Das gibt lange Winter — aber auch
lange Sommer. So währt auf der nördlichen Hemisphäre die warme
Zeit 381 Tage und ebensolange die kalte Zeit für die südliche ; die kalte
Zeit für die nördliche Hemisphäre dauert 306 Tage, ebensolange die
warme Zeit für die südliche Halbkugel des Mars. Die Winter sind aber
weniger rauh. Da, wie wir hören werden, auf dem Mars weniger Wasser
und weniger Wasserdampf existiert als auf der Erde, so gibt es dort
weniger Wolken und geringere Schneefälle, so daß die Dicke der Eisschicht
viel geringer ist als bei uns.

Das Klima muß überhaupt mit dem terrestrischen große Aehn-
lichkeit haben, wahrscheinlich weil sich die Temperatur ungefähr auf
demselben Grade erhält wie bei uns oder auch weil die physischen Bedingungen
des athmosphärischen Druckes, der Dichte und der Schwere
ähnliche Wirkungen trotz einer verschiedenen Temperatur hervorbringen.

Die Atmosphäre ist weniger bewegt als die irdische. Da sie
nicht so wolkenreich ist, fällt auf dem Planeten weniger Regen. Das
Wasser muß dort leichter verdunsten und die Atmosphäre des Mars ist
viel reiner als die unsere. Daß aber eine Atmosphäre existiert auf
diesem Planeten, ist absolut sicher bewiesen. Freilich so ungeheuere
Wolkenansammlungen, wie wir sie auf der Erde gewöhnlich finden, sind
dort eine große Seltenheit.* An ihrer Stelle treten dort halb durchsichtige
Nebel auf, welche oft ungeheure Strecken bedecken, besonders im Winter.
Die Atmosphäre des Mars ist vor allem sehr transparent; im Sommer ist
die Luft dort immer rein für alle Breiten. Stürme und Orkane sind
niemals zu beobachten. Die Atmosphäre des Mars muß indeß von anderer
Beschaffenheit sein als jene der Erde; sie muß chemisch und physikalisch
von der terrestrischen verschieden sein. Da das Gewicht auf dem
Mars kleiner ist als auf der Erde (infolge der geringen Dichte des
Planeten), so ist auch der Druck der Atmosphäre geringer (statt 760mm
der Erde nur 285mm). Wir finden einen ähnlichen Luftdruck im Ballon
bei 8000 m Höhe und auf den Gipfeln unserer höchsten Berge Auf dem
Montblanc z. B. 424mm). Hierzu kommt noch der wichtige Faktor, daß
der Mars infolge seiner größeren Entfernung von der Sonne weniger
als die Hälfte der Sonnenwärme empfängt, welche die Erde erhält. Selbstredend
müssen diese Verhältnisse von größter Bedeutung sein für das
Vorkommen von Wasser auf dem Mars. Das Wasser des Planeten kann
ebenfalls weder chmisch noch physisch dasselbe sein wie bei uns; aber


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