Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 204
(PDF, 169 MB)
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204

Der Einfluß der Himmelsrichtungen auf den

menschlichen Organismus.

Von Friedr. Fecrhow.

„Das Od geduldet sich und kann schon warten,
bis der alte Dummstolz heimgeht und die nachfolgende
Generation ihm gerecht wird".

Karl Frh. v. Reichenbach.

I.

Im Dezember 1909 berichtete der Forschungsreisende Obalski, der
von der französischen Regierung mit einer wissenschaftlichen Mission
in Alaska betraut worden war, an Herrn Duchatel nach Frankreich:

»Seit mehreren Jahren bin ich hier zur Erforschung des Felsengebirges
, am 65. Grad n. Br. (also unfern dem magnetischen Nordpol).
Unsere Winternächte erglänzen bisweilen in funkelnden, feenhaften Lichtern
, das Polarlicht des Nordens überschwemmt uns mit. einem zitternden
, phantastischen Leuchten und ruft öfter an uns und an den Tieren
eigenartige physiologische Erscheinungen hervor, die ich Ihnen nur rasch
andeuten kann. Die Hunde stöhnen und stoßen herzzerreißende Schreie
aus; sie finden keinen Schlaf, ihr Fell knistert und phosphoresziert; sie
wälzen sich, als würden sie von Ungeziefer gepeinigt. — — Manchmal
stellen sich diese Erscheinungen auch ein, wenn nur ein gedämpftes
Leuchten auftritt, noch nicht das Polarlicht.

Am Menschen sind die Wirkungen mehrfach: eine Art Hautfieber
befällt sie (»Gänsehaut«), sträubt den Haarwuchs und erzeugt nervöse
Schlaflosigkeit. Das sind die allgemeinen Erscheinungen, die aber nicht
immer genau dieselben sind; auch verschiedene andere stellen sich ein,
die schon in die Medizin gehören«. ...

Woher diese seltsamen physiologischen Wirkungen des Nordlichts?
Löst sich das Rätsel durch Elektrizität oder sollen wir nach anderen
Erklärungen suchen ?

Würden vielleicht am entgegengesetzten magnetischen Pole, unter
dem Südpolarlicht, sich ähnliche Erscheinungen zeigen und haben die
Himmelsrichtungen etwa überhaupt einen besonderen Einfluß auf den
menschlichen Organismus?

In der Tat hat die experimentelle Psychologie schon vor sieben
jähren derartige Feststellungen gemacht.

Es sind die Untersuchungen von Charles Fere, beschrieben in den
»Comptes rendus de la Society de Biologie« von 1904 und 1905. Dieser
bediente sich für seine Experimente des Ergographen von Mosso.

Allein wenn alle Für und Wider sorgfältig erwogen werden, ist bis jetzt kein Grund
vorhanden, sich den Ansichten Flammarions nicht anzuschließen. Die Forschung aber
arbeitet unermüdlich weiter an diesen interessanten Problemen und es kann kaum be-
zweifelt werden, daß die Zukunft die Lösung mancher Rätsel unserer Tage bringen
wird.


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