Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 205
(PDF, 169 MB)
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Die Versuchsperson muß in Abstanden von je 1, Sekunde mit dem
Mittelfinger fcin Gewicht von 3 Kilogramm solange heben, bis die gänzliche
Ermüdung ihr die Fortsetzung verbietet. Auf diese Weise wird die
Muskelkraft gemessen. Die "dabei geleistete Arbeit wird in Küogrämmo-
metern notiert. Die Resultate, welche F^re erhielt, modifizierten sich Je
nach dem Helligkeitsgrade, dem die Versuchsperson ausgesetzt wurde
(Tageslicht oder Dunkelheit) und je nach der Verwendung der rechten
oder der linken Hand. Aber diese Unterschiede waren nur von untergeordneter
Bedeutung neben der Konstanz der Ziffern, die er für die vier
Hauptrichtungen erhielt.

Im Mittel ergab die Beobachtung die folgenden Verhältniszahlen:

Orientierung nach Westen: 100
„ „ Osten: 92

„ „ Norden: 64

„ n Süden: 44

Feres Untersuchung führte zu dem Schluß:

Die von einem und demselben Menschen geleistete Arbei
kann sich verdoppeln oder selbst verdreifachen, je nach seiner
Orientierung gegen die Himmelsrichtungen, mit anderen Worten:
bei derselben Anstrengung kann man einen 2—3 mal größeren Effekt erzielen
, wenn man die Richtungnahme*) seiner Körperfront zum Meridian
berücksichtigt.

Auf einem anderen experimentellen Wege wurden die Modifikationen
der Nervenzustände unter dem wechselndem Einfluß der Himmelsrichtungen
neuerdings bestätigt. Zwei Gelehrte in Montmorency veröffentlichten
1909 eine Studie über den Einfluß der Orientation auf die Muskel- und
Nerventätigkeit; mit den daselbst beschriebenen Experimenten bauten sie
die Versuche Feres weiter ^aus. Duchatel und Warcollier**) kalkulierten
so: »Wenn es eine Kraft ist, deren Einfluß unsere Muskeltätigkeit und
unser Schlaf unterworfen sind, so kann diese Kraft nicht anders als durch
das Nervensystem auf uns wirken, unter Vermittlung jenes Stromes, der
mit einer schätzungsweisen Geschwindigkeit von 30 m in der Sekunde
die motorischen und sensiblen Nervenbahnen durchläuft. Experimentell
erscheint ja eine gegenseitige Abhängigkeit, eine konstante Wechselwirkung
zwischen den Nerven und den Muskeln nachgewiesen.

Wenn wir also imstande sind, die Schwankungen der Nervenkraft

*) Von größter Wichtigkeit wäre es nun, wenn diesbezügliche möglichst streng
durchgeführte Versuche über die geistige (intellektuelle) Leistungsfähigkeit des Menschen
je nach seiner »Orientierung« beim Verachten geistiger Arbeit gemacht würden. —
Vielleicht hatten die altindischen Yogis solche Vorteile längst heraus, indem sie gewisse
Orientierungen und Stellungen des Körpern beim * Meditieren « beobachteten.

Anmerkung der Schriftleiters.

**) In der Schrift: »L'Art du Repos et FArt du Travail. — Influence de Porien-
tation sur Pactivite musculaire et neuro-psychique«, Paris, Berger — Levrault et Gie.
Prix 1 fr., page 9. *


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