Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 230
(PDF, 169 MB)
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schäftigen. Ich hieß sie ein Kohlenbecken bereit machen, dann sollten
sie einen guten Kaffee kochen, von Chandschi »Oliban« (geweihtes
Harz) holen und dasselbe nachher ins Kohlenbecken werfen. Zum
weiteren Schlafen hätte ich die Zwei doch nicht gebracht.

Basil machte keinen Schritt mehr allein, er folgte dem Chansa wie
ein Hündchen nach. Als sie nun auf dem Podium umständlich den
türkischen Kaffee bereiteten, stellten sie das Kohlenbecken in die beiläufige
Mitte des ganzen Raumes und warfen abwechselnd »im Namen Gottes« kleine
geweihte Harzstücklein in die Kohlen, worauf ein angenehmer Rauch
das ganze Gelaß durchzog. 3x7 Stücklein mußten in die Glut hinein.

Dann kehrten sie zu mir zurück und wir tranken schweigend jeder
sein Täßchen Kaffee. Ich fragte zum Schlüsse nur noch, wie die beiden
erwacht seien und wie die anderen Tiere sich verhalten hätten? Ueber-
einstimmend erklärten sie: »Sie seien beide aus traumlosem, tiefem Schlaf
erwacht, und zwar durch einen starken, brausenden Luftzug; dann hätten
sie auch schon den Punch vor dem Podium stehen gesehen, wie er langsam
und schwerfällig beide Vorderhufe über den Tritt hinauf gehoben
hätte; dann hätte der Gaul mit einer mir ähnlichen Stimme (im Tonfalle
und in der Ausdrucksweise) die oben angeführten Worte
etwas langsam aber stockend und ganz deutlich gesprochen, auf die
Worte, wie wenn er sich besinnen müßte, das Maul, die Zunge und die
Lippen dabei nach Art eines redenden Menschen bewegend, lieber die
anderen Tiere konnten sie nichts aussagen, da die Aufmerksamkeit der
beiden wie gebannt auf den sprechenden Gaul gerichtet war.

Als Punsch gerade erst zur Rede angesetzt hatte, soll sich Chansa
gleich auf mich geworfen haben, mich derb schüttelnd, da ich wie tot
dagelegen wäre. Den Rest der Worte, das Wiehern und das Verschwinden
des Tieres hätte ich ja selbst noch mitangesehen. Chansa behauptete
ferner, auf meiner Brust sei ein schwaches Leuchten, wie ein kleines
Flämmchen (Od!), sichtbar gewesen, und zwar in dem Augenblicke, als
er im Eifer meine Steppdecke weggeschoben hatte, um mich besser
schütteln zu können. Das Flämmchen hätte ihn nicht gebrannt und sei
wie ein Irrlicht anzusehen gewesen.

Basil behauptete, indem er kein Auge vom Gaule abgewendet hatte,
das Tier habe ausschließlich zu mir gesprochen und dabei starr nach
mir hingesehen. Zu vieles Erörtern hatte keinen Zweck und machte die
beiden Orientalen nur aufs neue wieder unruhiger.

Deshalb forderte ich sie auf, es sollte sich jeder von ihnen einen
Nargileh (türkische Wasserpfeife) holen. Ich gab ihnen Tabak, den ich
stets zu solchen Zwecken, d. h. für Andere, bei mir führte. Noch als die
beiden mit dem Mangal (Kohlenbecken) und dem Kaffee beschäftigt
waren, hatte ich dem Punsch und Atesch etwas Gerste und Häcksel aus
den Futtersäcken aufgeschüttet.

Chansa hatte nachher noch der Fatme und selbst der Eselin eine


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