Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 250
(PDF, 169 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0256
— 250 —

Instanz eines deutschen Gerichts am 17. Juni zahlreiche klassische Zeugen unter
ihrem Eide für die Tatsachen des Hellsehens mannhaft eingetreten sind. — Dadurch
ist der unumstößliche Beweis für ein Wirken des Geistes
über die Grenzen von z'eit und Raum hinaus erbracht
worden. — Möge dieser Kulturfortschritt meinen Gesinnungsfreunden zur Stärkung
ihrer Überzeugung dienen, die Gegner und Feinde zum Nachdenken veranlassen
, die Gottesleugner zur Umkehr bewegen und der ganzen Menschheit
zum Segen gereichen. — Das walte Gott!

Theodor Petzold, Magnetopath.
Obermeister der Loge Eos d. D. O. M. M., Bielefeld.

Ein Wahrtraum. Ein alter Volksglaube behauptet, der erste Traum in
einer neuen und der letzte in einer alten Wohnung sei von Bedeutung für
die Zukunft. Deshalb erzählte ich, als ich Ende August 1910 in meinem letzten
Traum vor meinem Auszug aus dem Hanse Nr 19 der Ettlingerstraße in Durlach
eine weißgekleidete Kindesleiche auf dem Tische meines Wohnzimmer
s liegen sah, voll Besorgnis um das Befinden meiner fernen drei Söhne
(geb. 1902, 1906 und 1909) diesen Traum meinen Hausgenossen, welche mich zu
beruhigen suchten, zumal ja die Leiche keinem meiner Kinder geähnelt habe. Besagte
Wohnung stand vom 1. Sept. 1910 bis 1. April 1911 leer. Im Wohnzimmer
derselben, das auch das meinige war, starb nun am 17. August,
und zwar auf dem Tische, wohin die Mutter es, damit es mehr Luft habe,
gelegt hatte, das jüngste Kind des jetzigen Bewohners, des Herrn
Inspektor Krämer. Einer meiner damaligen Hausgenossen schrieb mir auf Befragen
alsbald, sie alle erinnerten sich noch an meinen Traum, der nun, nach einem
Jahre, eingetroffen sei. Die Familie Krämer kenne ich nicht. Die einschlägigen
Briefe bewahre ich auf. Fr. Gottfried Kratt, Prof. a. D.

Freimauerei und Okkultismus. Okkultisten, die mit freimauerischen Kreisen
Fühlung hatten, mußten bisher mit Bedauern konstatieren, daß die überwiegende
Anzahl der Logen immer mehr und mehr im materialistischen Fahrwasser segelte.
Nun scheint sich auch in der Freimauerei bezüglich der Stellungnahme zu okkulten
Problemen ein erfreulicher Umschwung zu vollziehen.. Wie die Zeitschrift „Le
Fraternist" (vom 30. März 1911) meldet, hatte der „Grand Orient de France" am
16. März d. J. zu einer „weißen Sitzung" Camille Flammarion, Gabriel Delanne,
Dr. Papus (Encausse) und Kommandant Darget zum Zwecke einer Aussprache über
den Spiritismus eingeladen. Der ehrwürdige Meister wies in einer Ansprache zuerst
darauf hin, daß die Freimauerei mit dem Fortschritt der Menschheit mitgehen
und sogar die Führung behalten müsse. Die okkulten Forschungen seien nunmehr
in wissenschaftliche Bahnen gebracht worden. Viele hochangesehene Gelehrte
hätten erkannt, daß Magnetismus und Spiritismus, die bisher verspottet und vernachlässigt
worden seien, zum großen Teil auf Wahrheit beruhten. Deshalb habe es
der Grand Orient für zweckmäßig erachtet, einige der berufensten Vertreter dieser
okkulten Wissenschaften einzuladen. Flammarion und Dr Papus hatten sich entschuldigt
. Der Generalsekretär der Loge gab eine Übersicht über die verschiedensten
Ansichten Crookes', Wallaces, Aksakows, Richets, Maxwells und namentlich
Lombrosos, der Spiritist geworden war, nachdem er das Phantom seiner Mutter
gesehen hatte, das mit ihm sprach und ihn umarmte. Über G. Lebon bemerkte er,
daß dessen Glaubwürdigkeit nicht einwandfrei sei. Er wies dies nach durch Verlesung
verschiedener Widersprüche, die sich in seinen Schriften finden lassen. Alsdann
erhielt Delanne das Wort, der mit gewohnter Meisterschaft etwa eine Stunde
lang sprach und schlagfertig alle Einwände widerlegte, die auf seine besondere Aufforderung
hin aus der Versammlung erhoben wurden. Bei dieser Gelegenheit sprach


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