Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 256
(PDF, 169 MB)
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Daß die Geschichte betrügerischer Medien tüchtig ausgeschlachtet wird, versteht
sich bei der Tendenz des Buches von selbst. Auch sind nach des Verfassers
Mitteilung „fast alle berühmten Medien" entlarvt worden, u. a. auch F 1 o r e n c e
Cook, das Medium Crookes, eine Behauptung, für welche der Verfasser den Beweis
schuldig bleibt. Natürlich ist die Entlarvung der E u s a p i a durch Münsterberg
ausführlich serviert. Klassisch ist der Schlußsatz hierzu: „Man sieht," sagt
der Verfasser, „aus dieser Entlarvung wieder deutlich, daß die Mediumität eine
vorzügliche artistische Ausbildung erfordert und daß ohne eine solche niemand
die schwindlerischen Tricks eines Mediums nachmachen kann." Es ist zu komisch,
die alte, dicke Eusapia als Artistin und Fußkünstlerin sich vorzustellen! Übrigens
ist die Entlarvung durch Münsterberg mehr als fraglich; ja sie ist nach den neuesten
Berichten geradezu unwahrscheinlich — allein so sagen die dummen Spiritisten
immer.

Es verbietet der zur Verfügung stehende Raum, noch eingehender zu werden.
Anlaß wäre, wie gesagt, im reichen Maß vorhanden. Besonders das Kapitel der Materialisation
strotzt von Irrtümern und haltlosen Behauptungen. So z. B. daß die
Vorgänge bei diesen Phänomenen nicht exakt erforscht worden seien. Soll das
auch von den Forschungen Sir Williams Crookes gelten? Glaubt der Verfasser
wirklich, daß er richtiger und exakter verfahren würde als ein Crookes, Richet u. a.?
Ferner sei nur ein Punkt noch erwähnt: Der Verfasser stützt sich bei seinen Ausführungen
besonders und wiederholt auf Egbert Müller. Ohne diesem zu nahe
treten zu wrollen, wird man doch sagen müssen, daß die Wahl besser auf eine
wissenschaftliche Autorität gefallen wäre. Eine Fanfare schließt das Buch. Eine
Apotheose Heinrich Heines! Der Verfasser sagt: „Trost im Daseinskampfe spenden
konnte der Unsterblichkeitsglaube doch nur so lange, als er durch die Erfahrungen
der Wissenschaft nicht überholt war. (Sic! P.) Heute hat die Menschheit
genügend Aufgaben im Diesseits zu erfüllen, hier soll sie Glück und Freude
für alle zu schaffen suchen im Sinne der Worte Heinrich Heines — und nun wird
das bekannte Gedicht zitiert, dessen Schlußstrophe lautet:

Ja, Zuckererbsen für jedermann,

Sobald' die Schoten platzen,

Den Himmel überlassen wir

Den Engeln und den Spatzen.
Wir überlassen auch diese Weltanschauung und diese Weisheit den Spatzen,
die „so kleine Köpfli" haben, wie das schwäbische Volkslied singt.

Josef Peter, Oberst a. D. (München).
Karl Heise, Die astrale Konstitution des Menschen (Im Lichte der okkulten
Wissenschaft). Leipzig, Hans Fändrich, 1911. 62 Seiten. Preis 1,20 Mk.

Eine Schrift, die jeden interessiert, der näher wissen will, wie sein eigener
astraler Leib beschaffen ist oder auch beschaffen sein sollte, wenn das menschliche
Leben sich seiner höheren Bestimmung dankbar erweisen möchte. Die Ausführungen
, die uns der Verfasser gibt, sind die Quintessenz alles dessen, was wir
nur durch ein immenses Studium aller möglicher Autoren seither kennen lernen
konnten; in kürzerer Form faßt Heise nun alles zusammen. Den Anstoß zur Herausgabe
dieser Schrift gaben Heises zahlreiche Freunde, denen er in verschiedenen
Vorträngen und intimen Schriften bereits vielerlei Belehrung über das „astrale Ich"
gegeben hatte. Einer unserer alten „Zentralblatt"-Leser, Herr Konsulatsbeamter
Carl Kn. zu Z., schrieb über dies Buch: Die „astrale Konstitution" betrachte ich als
eine der größten und tiefsinnigsten Arbeiten Heises und schätze sie als solche. Besonders
ist die klare und einheitliche Darstellung hervorzuheben, wogegen z. B. in
der Blavatskyschen „Geheimlehre" alles zerstreut und zerstückelt ist und erst zusammengefügt
werden muß. Das Heisesche Buch zeigt eine sehr große Belesenheit
." H. H.


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