Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 258
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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zu der des Uebersinnlichen durch die Vernunft fortzuschreiten, die
Methode, vermittelst der Naturwissenschaft zur Erkenntnis Gottes aufzusteigen
.« Dabei stützt sich jeder auf die Unfehlbarkeit seiner individuellen
Verstandesöperationen. Da aber demzufolge die Quellen metaphysischer
Erkenntnis nicht empirisch sind, können dafür auch nicht
wohl immer empirische Beweise erbracht werden.

In diesem Sinne unterbreite ich auch meine Behauptungen dem
Leser zur gefl. Kritik, da sie ja selbst nur das Resultat der Deduktionen
und Konklusionen sind, zu denen ich gelangte durch Vergleichen verschiedener
Theorien und Ansichten, welche ich als richtig erkannt zu
haben glaube.

Die zunächst in Betracht kommenden Fragen sind: 1) Hat H. P. B.
in »Isis Unveiled« gegen die von ihr später vertretenen Lehren von Rein-
karnation und Karma geeifert? — Daran knüpft »Nemo« noch die
weiteren Fragen: »2) Ist H. P. B. ein Medium? 3) Unter welcher Art
von Einfluß schrieb sie ihre Werke? 4) Wo schrieb sie Wahres, wo
Falsches?

Die erste Frage glaube ich bejahend durch meine Verbatim - Zitate
aus »Isis Unveiled« zur Befriedigung aller, die lesen können, gelöst zu
haben.

Die zweite Frage betreffend verweise ich den Leser nur auf eine
erst kürzlich erschienene der vielen Schriften, die über H. P. B. existieren.
»H. P. Blavatsky und die Meister der Weisheit« von A. Besant,
wo es Seite 3 unter anderm heißt: »Die mediumistische Kraft meiner
Nichte Helena ist die größte, der ich je begegnet bin« — geschrieben
von ihrer Tante Madame N. A. Fadeeff. — 3) Unter welchem Einfluß
schrieb H. P. B. ihre Werke? und 4) Wo schrieb sie Wahres und wo
Falsches? Antwort: Sie schrieb »Isis Unveiled« großenteils »medianim«,
d. h. »im Trance«, »unbewußt«, unter dem Einfluß eines Meisters, von
1873—1875 in New York, wo dann die »Theosophische Oesellschaft« gegründet
wurde. Von »Isis Unveiled« sagt ein Adept: »Es ist der erste
blasse Lichtstrahl östlicher Esoterik ins Abendland.«

Erst später, zwischen 1885 und 1890, gab sie die ersten zwei Bände
von »Secret Doctrine« noch selbst heraus, während der dritte Band, von
A. Besant besorgt, nach ihrem Tode erschien. Im ersten Band (S. 643)
ist Karma noch richtig beschrieben als der »dynamische Effekt von
Ursachen und Kräften, welche durch unsere Handlungen zur Tätigkeit

erweckt werden«----»Deshalb ist es nicht Karma, das bestraft oder

belohnt, sondern wir selbst, dadurch, daß wir entweder den Naturgesetzen
gemäß leben oder dieselben verletzen.« Erst im zweiten und noch weit
mehr im dritten von A. Besant herausgegebenen Band beginnen die unlogischen
Argumente über Karma, wo dasselbe als Ursache und als eine
Art von selbständiger Wesenheit hingestellt wird, welche überlegt, kalkuliert


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