Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 262
(PDF, 169 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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stammen sollen. H. P. B. sagt selbst: »Es wäre undenkbar einem Menschen
die Mysterien anzuvertrauen, der nicht unbeschränkter Herr über sich selbst
ist; daher kann nie ein Medium, wie Sokrates, eingeweiht werden.« (Isis
2. Bd.) »Sokrates starb für Enthüllung heiliger Kenntnisse«, die ihm »sein
Dämon verriet«. (Ebenda.) Nun sind aber die Autoritäten der Theosophie
nicht nur großenteils Frauen, sondern die meisten dieser letzteren, sowie
auch viele unter den Männern, sind medianim angelegt, d. h. von fremden
Intelligenzen zu beeinflussen. Deshalb ist es niemandem zu verargen,
wenn er den Aussagen derselben nicht blindlings glaubt und dieselben
erst einer wissenschaftlichen Kritik unterzieht. Das ist aber ohne Kenntnis
des Wesens der Materie nicht möglich, und da unsere heutige Wissenschaft
dieses wichtige Thema im allgemeinen noch nicht eingehend genug
behandelt und bis jetzt noch nicht verständlich oder überzeugend genug
erklärt hat, habe ich in einer eben erschienenen Schrift, »Das Stoff prob lern«,
die Wechselwirkungen zwischen Stoffen und Kräften im Sichtbaren und
Unsichtbaren genauer definiert und beschrieben und damit eine Grundlage
zur wissenschaftlichen Untersuchung sowohl aller Naturerscheinungen
überhaupt als auch speziell okkulter Thesen geschaffen. Denn: »erst lernet
das Sichtbare kennen, dann das Unsichtbare«, heißt's im Talmud.

Darnach ergibt sich das den Gegnern von Reinkarnation und Karma
vorschwebende Schema von der Evolution des Weltalls und der menschlichen
Seele und deren Wandlungen als das plausiblere, »der Logik nicht so arg
widersprechende.« Dieses Schema stellt sich in hastigen, großen
Umrissen skizziert ungefähr so dar:

Während Pralaya (Ruheperiode) schlummern im Chaos, im unendlichen
Raum, erfüllt mit Akasa (Stoff in Bewegung) und Atma (Geist, noch
unbewußt und unpersönlich) die unsterblichen Seelen früherer Evolutionsperioden
. »Gott ist der Mensch im Himmel und der Mensch ist Gott
auf Erden«, sagt E. Levi. Zur bestimmten Stunde durch einen unbewußten,
d. h. mechanischen aus dem Chaos kommenden Impuls erweckt, sammeln
sich die selbstbewußten unsterblichen Seelen, essentiell Atma, infolge
eines einstimmigen »fiat lux« am ersten Tage in der Zentralsonne,
(essentiell Atma Zentrum), um in Harmonie mit einander ein neues Weltall
zu planen, vollkommener als das vorhergehende, den neuen Evolutionsprozeß
einzuleiten, und ein zweites Zentrum (essentiell Buddhisonne) zu
schaffen am zweiten Tage. Die Oberherrschaft im Buddhizentrum führen
Intelligenzen (Dhyan Chohans, Egregores etc.) ohne Emotionen und ohne
ein Gefühl von Persönlichkeit, d. h. nicht selbstbewußt, welche quasi
automatisch unter dem Einfluß der dominierenden selbstbewußten Intelligenz
der Zentralsonne ein weiteres Zentrum (essentiell Manassonne) erschaffen
— am dritten Tag. Die Oberherrschaft im Manaszentrum führen
wiederum unpersönliche unselbständige Intelligenzen eines etwas niedereren
Grades, welche gleichsam mechanisch unter dem Einfluß der Buddhi-


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