Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 265
(PDF, 169 MB)
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Tendenzen, Anlagen und Fähigkeiten (dem kosmischen Bewußtsein),
den Organismus aufbaut, und erst nachdem er fix und fertig, d. h. organisiert
ist, tritt das höhere Buddhi-Manas hinzu, um sich mit den niederen
Seelenteilen des Organismus zu einer jetzt erst individuellen Wesenheit
der potentiell unsterblichen Seele zu verbinden und durch ihn zu betätigen.
Daher ist »das organisierende Prinzip unseres Leibes als ein denkendes«
(Mon. Seelenl. S. 88) ebenso undenkbar als Haeckels »denkende Energie«
(Lebenswunder), und gleicht vielmehr der Feder und den Rädern, welche
das Uhrwerk treiben, so wie dies der Uhrmacher im Sinne hatte und eingerichtet
hat. Außerdem aber betrachtet du Prel dieses organisierende
Prinzip als identisch mit dem transzendentalen Bewußtsein oder der
zweiten Person unseres Subjekts und stellt es als eine selbständige
Wesenheit der Seele oder dem eigentlichen Ich gegenüber. Darauf basiert
er dann seine Theorie betr. Spaltung des Ichs, Doppelichs etc. Es ist
aber immer nur ein und dasselbe Ich auf zwei verschiedenen Daseinsebenen
, der irdischen und der astralen, auf denen es sich, abwechselungsweise
, allerdings oft mit der Schnelligkeit eines Wechselstroms betätigt,
im ersten Fall durch Vermittlung des Gehirns, gewöhnlich bewußt, im
zweiten Falle ohne Vermittlung des Gehirns und meistens unbewußt.
Ich habe übrigens meine Gründe dafür, daß ich in manchen Punkten
nicht mit du Prel übereinstimme, ausführlicher bei Besprechung seiner
Werke in »Kiesewetters Geschichte des Okkultismus« auseinandergesetzt
und lasse mich gern belehren, wenn ich im Irrtum bin.

Was nun Dr. Hübbe-Schleidens etwas längliche Abhandlung betrifft, so
erscheint dieselbe vor allem der Hauptsache nach als die Hieroglyphe seiner
unerschütterlichen Ueberzeugung von der Ueberlegenheit seines Scharfsinns
betr. Beurteilung okkulterThemata gegenüber demjenigen aller anderen Wahrheitssucher
, während damit weder irgend eine meiner fraglichen Behauptungen
widerlegt noch irgend eine der gegenteiligen als richtig erwiesen
ist. Auch finde ich bei aller schuldigen Würdigung der Verdienste des
früheren Herausgebers der »Sphinx« manche seiner Argumente nicht
ganz einwandfrei. Es ist schon vorweg nicht wohl zulässig, das Lebensalter
eines Menschen als Kriterium seiner Intelligenz und seines wissenschaftlichen
Akumens anzunehmen; auch ist es nicht »laienhaft«, eine
aktuelle Frage, die zugestandener Weise noch ihrer Lösung harrrt, immer
noch als »ungelöstes Problem« zu behandeln, denn das ist die Gepflogenheit
selbst der eminentesten Gelehrten. Und wenn ich der Theorie
, es sei möglich, daß »menschliche Verstorbene« in Spiritistenzirkeln
»Maskeraden aufführen« und »Späße treiben« entgegentrete,
so habe ich ebensogut meine Gründe für meine Ansichten, als meine
Gegner für die ihrigen und verteidige meinen Standpunkt zwar entschieden
und enthusiastisch, aber nicht fanatisch. Schon seit über 40 Jahren befasse
ich mich mit Beobachtung und Untersuchung okkulter Erscheinungen
und habe namentlich während meines 20jährigen Aufenthalts in San


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