Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 266
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0272
— 266 -

Francisco, wo die sensitive kosmopolitische Bevölkerung der Stadt und
die ozonreiche Luft und das herrliche Klima Kaliforniens die möglichst
günstigsten Bedingungen für psychische Phänomene liefern, Gelegenheit
gehabt, in einer Menge von Sitzungen unter Testkonditionen bei Miller,
(der in München und Paris noch vor kurzem die »Gelehrten« in Erstaunen
setzte) und andern gleich starken Medien diese Phantome und »Geister«
von Fleisch und Blut mit meinen eigenen Augen zu sehen, mit eigenen
Ohren zu hören und mit Händen zu greifen, und ich habe sie vor meinen
Füßen aus dem Nichts entstehen und vor mir wieder im Boden oder
über meinem Kopf verschwinden sehen. Ich habe mich ferner bemüht,
durch hartnäckiges Studium der ganzen einschlägigen Literatur, einschließlich
der von Dr. H. S. so wann empfohlenen Werke von Myers, Hys-
lop, Lodge und der Berichte der S. F. P. R, vom ersten Band an, die
dabei involvierten Kräfte und Prinzipien systematisch und wissenschaftlich
festzustellen, so daß mich der Vorwurf des »Dilettantismus« sowenig
treffen kann wie der »Unwissenschaftlichkeit«.

Das Resultat meiner langjährigen Forschungen ist, daß es aus
physikalischen Gründen für menschliche Verstorbene unmöglich ist,
sich greifbar zu materialisieren und mit lauter Stimme zu reden, und
daß alles das, was als Beweis für tatsächliche Handlungen und Mitteilungen
von Verstorbenen gilt, auch von Astralwesen stammen kann, trotz
»cross-correspondence«, trotz der »durch kritische Ausschälung
von authentischen Angaben aus den mediumistischen Mitteilungen
erlangten positiven Erkenntnis« und trotz der angeführten
minderwertigen und »wirklich vollwertigen Autoritäten«.

Eliphas Levi sagt: »Die Seele eines Dahingeschiedenen kann ebensowenig
in unserer Atmosphähre existieren, als wir im Wasser leben
können«; und »eine Hölle voll Qualen wäre einer solchen Degradation
zum Hanswurst vorzuziehen, wie dies nach der Theorie der Spiritisten
der Fall wäre.«

Ich bestreite nicht, daß es unter ausnahmsweise günstigen Bedingungen
in einem harmonischen Zirkel wirklich guter und frommer Leute möglich
wäre, die schlummernde Seele eines Verstorbenen ebensogut wie beim
hypnotisierten oder beim Medium im Trance so zu beeinflussen, daß sie
auf Fragen und Gedankenprojektionen reagiert, aber bei den Antworten
und Mitteilungen können die Ansichten und Wünsche desselben höchstens
als allgemeine Potenz mitwirken, aber nicht als unbeschränktes klares
Bewußtsein. Das Bewußtsein spielt dabei, wie Agrippa sagt, gleichsam
die Rolle »des Bewegenden dem Bewegten gegenüber«.

Jamblichus sagt: »Nur nach langer Vorbereitung moralischer und
physischer Reinigung und unter der Führung erfahrener Theurgisten sollte
man spiritistische Sitzungen halten.«

Die Elementalwesen, die uns als Phantome erscheinen, umgeben
uns keineswegs als bewußte, selbständige Wesenheiten, sondern es sind


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0272