Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 279
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0285
— 279 —

Ein Jesuit hätte den Vortrag nicht besser zusammenstellen
können«*).

Dem Hypnotismus war es von Seiten der traditionellen Wissenschaft
einst genau so ergangen wie jetzt dem Spiritismus. Aber wie Prae-
cursor in seinem vortrefflichen Buche »Das Unsichtbare« sagt: »Es
ist nur gut, daß die Natur nicht unbedingt abhängig ist von unsern
Universitätsprofessoren«! — Als Gymnasiast schon bekam ich dieselbe
dunkle Empfindung, und diese schlug sich in einer Lustspielszene nieder:

»Der Zwergenkönig Run:--Professoren? Das sind Leute, welche

alles wissen müssen.

Sein Töchterchen Naseweis: Aber wenn sie etwas nicht wissen?
Run: Dann müssen sie wenigstens reden darüber.«

Heute unterschreibe ich voll den Ausspruch Runs!

Eine musikalische Alediuniität.

Nach Mitteilungen der »Rue du Spiritisme von Josef Peter, Oberst a. D.

JVL Georges Aubert ist in spiritistischen Kreisen Frankreichs ein
bekanntes Musikmedium. In den letzterschienenen Nummern der »Revue
du Spiritisme«**) berichtet er selbst über seine psychischen Fähigkeiten.
Sein Vater begann 1890 sich mit Spiritismus zu beschäftigen. Er hatte
einen lieben Freund verloren und ließ sich überreden, einigen spiritistischen
Sitzungen beizuwohnen. Dieselben machten auf ihn einen außerordentlichen
Eindruck.

In einer Sitzung (Juli 1891) verlangte der Geist Mehuls — so erzählt
G. Aubert — daß sich »Georges (der Sohn) an das Piano setzen
soll. Er wird unter meinem Einfluß spielen«. Der Vater des jungen
Auberts, dem solche Manifestation neu war, fragte: »Wie muß er sich
denn hinsetzen?« »Wie alle Welt«, antwortete Mehul, »die Hände auf dem
Klavier und dann soll er warten.« Man ging nun in den Salon, zündete
die Lichter am Piano an und Georges setzte sich, wie der Geist befohlen
hatte, vor das Instrument. Als nach einer Viertelstunde Wartens nichts
erfolgte, ging man auf Vorschlag des Vaters Auberts wieder in das Eßzimmer
zurück und setzte sich um das Tischchen. Sofort kam durch
letzteres die Mitteilung: »Ihr müßt die Lampen auslöschen, denn die
Lichtstrahlen bilden ein Hindernis für die Manifestation«. Man begiebt
sich wieder in den Salon, löscht die Lichter und der junge Aubert setzt
sich in tiefster Dunkelheit vor das Klavier, wie er selbst gesteht, von
einer gewissen Furcht befangen.

Da fühlt er plötzlich seine Hände erkalten; mehr und mehr weicht die
Empfindung aus denselben, und schließlich hört er zu seiner Ueberraschung

*) Falls also anderorts diese Vorträge eine Wiederholung finden sollten, möge
man bedacht sein, sich gegen solche »Volksaufklärungen« entschieden zu wehren!
**) Siehe »Annales des Sciences Psychiques«. 1911. Seite 183.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0285