Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 291
(PDF, 169 MB)
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Die Entwickelung des Menschen durch das

Materielle zum Geistigen.

Von Max Lücke.

»Es ist nichts so Kleines oder Unbedeutendes
in der Welt, daß nicht, wenn das Untere sich
regt, das ihm vorgesetzte Obere sich ihm entgegenregt
.« Sohw Woje uce Fol. 15 b 6.

Viele Anhänger der theosophischen Lebensanschauung haben die
Ansicht, daß nur das Geistige im Menschen Wert hat, das Intellektuelle
gilt ihnen nicht viel und das Materielle so gut wie gar nichts, denn dieses
sehen die Betreffenden nur als Maga, Täuschung, Illusion an. Und doch
hat das Materielle und Intellektuelle im Menschen auch seine Bedeutung
für die Entwickelung der geistigen Individualität, denn diese Zustände
bilden die Stufenleiter zum Höheren und sind auf dem jeweiligen Gebiete
für jeden nötig, wenn er die betreffende üble Eigenschaft nicht schon
in einem Vorleben überwunden hat.

Ich will nun versuchen, diesen Gedanken den Lesern des Zentralblattes
an einigen Beispielen klar zu machen. Nehmen wir als erstes
jemanden an, der sich das Rauchen abgewöhnen will oder soll, so kann
er vielleicht damit anfangen, es aus dem Grunde zu unterlassen, daß er
materiell denkt und sich sagt: »Das Geld, welches du unnütz für Zigarren,
Zigaretten oder Tabak ausgiebst, kannst du dir sparen.« Später kommt
er vielleicht auf einen höheren Standpunkt, von welchem er einsieht, daß
das Unterlassen des Rauchens nicht nur für seinen Geldbeutel, sondern
auch für seine Gesundheit besser ist, bis er schließlich durch die Entwickelung
der Erkenntnis und geistigen Liebe dahin gelangt, daß er es
unterläßt, um anderen Menschen nicht die Luft zu verderben, oder weil
er einsieht, daß es nicht zur Veredelung beitragen kann, Verbrennungsgase
usw. in sich aufzunehmen.

Aehnlich verhält es sich auch mit dem Ueberwinden des Alkohols,
dessen Genuß ja jemand auch aus materiellen Gründen besiegen oder
wenigstens einschränken kann, vielleicht dadurch, daß er an den teuren
Bierpreisen Anstoß nimmt. Kommt er nun durch Vermeidung des Alkoholgenusses
zu einer klaren Erkenntnis, so wird er vielleicht im Laufe
der Zeit einsehen lernen, daß dieser Genuß auch für die Gesundheit
zum Schaden sein muß. Gelangt er nun aber zur geistigen Auffassung
(vielleicht zur theosophischen Lebensanschauung), so wird es ihm klar
werden, daß er dadurch nicht nur seinem physischen Körper schadet,
sondern auch seinen feineren Vehikeln, dem Aether-, Astral- sowie seinem
niederen und höheren Mentalkörper. Er wird nun einsehen, daß durch
Schwächung seiner Kräfte die Entwickelung des Weltganzen aufgehalten
wird, und er wird sich aus uneigennützigen Gründen Mühe geben, auf
den Alkohol zu verzichten.

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