Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 292
(PDF, 169 MB)
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Auch der Vegetarismus, ob nun ganz oder nur teilweise durchgeführt
, kann im Materiellen wurzeln. Es kommt infolge geringer Einnahmen
in vielen Familien vor, daß dieselben nicht jeden Tag Fleisch
essen können und daß es vielleicht nur Sonntags welches gibt, wie es
auch früher bei den Dorfbewohnern der Fall war. Ja ich glaube sogar,
daß das Zunehmen der Krankheiten eben bei den Dorfbewohnern auf
die Zunahme des Fleischgenusses zurückzuführen ist. Bei den Besser-
situierten kann es vielleicht der Aerger über die künstlich emporgetriebenen
Fleischpreise sein, der sie dazu veranlaßt, wenig oder gar kein Fleisch
mehr zu essen. Auf der höheren, intellektuellen Stufe stehen nun schon
diejenigen, welche aus Gesundheitsrücksichten vegetarisch leben, welche
das Fleisch meiden, um nicht krank zu werden oder um ein hohes Alter
zu erreichen, für welche, kurz gesagt, der Vegetarismus eine Magenfrage
ist. Wer aber diese Lebensweise vom geistigen Standpunkt betrachtet,
wird sie durchführen, indem er einsieht, daß er durch Fleischgenuß nicht
nur seinem physischen Körper schadet, sondern auch seinen feineren
Bewußtseinsträgern, welche durch diese Lebensweise nicht verfeinert
werden, um als Träger des Göttlichen zu dienen, sondern vergröbert,
wodurch dieselben immer wieder auf die niederen Schwingungen im
Weltall reagieren. Er wird sich sagen, daß er nicht nur das Recht,
sondern auch die Pflicht gegen seine Mitmenschen hat, gesund zu sein,
um die übernommenen Aufgaben zur Zufriedenheit zu erfüllen. Er wird
einsehen, daß er kein Recht hat, seine »jüngeren Brüder« umzubringen
und sie dadurch in ihrer Entwicklung zum Göttlichen zu stören, und
wird auch begreifen, daß jemand, der Fleisch als Nahrung braucht, mit
Schuld daran ist, daß die verrohende Beschäftigung des Fleischhauens
noch geübt werden muß,

Ferner kann auch die Einschränkung oder das Wegfallenlassen des
sogenannten ehelichen Verkehrs eine materielle Bewandtnis haben,
indem die Eheleute diesen Verkehr unterlassen oder einschränken, um
(wegen der damit verbundenen Geldkosten) gar keine oder wenigstens
nicht viele Kinder zu bekommen. Besser unterrichtet sind nun schon
die Eheleute, welche es aus Gesundheitsrücksichten unterlassen, da sie
einsehen, daß ein derartiger Verkehr vergeudete Kraft ist und daß eine
derartige Kraftverschwendung in Nervosität oder vorzeitigem Altern endigen
könnte. Da nun aber nach dem dritten Teil der Geheimlehre (Esoterik
von H. P. Blavatzky) die Abstinenz von ehelichem Verkehr und Alkohol
zur Entwicklung der verkümmerten Zirbeldrüse führt, so ist es möglich,
daß eine, derartige Enthaltsamkeit, auch wenn sie aus materiellen oder
intellektuellen Gründen geschieht, die betreffenden Menschen zur geistigen
Erkenntnis bringt. Die Folge davon ist, daß sie an geistigen Dingen —
vielleicht der Aufklärung der Allgemeinheit — mehr Vergnügen finden
als an diesem ehelichen Verkehr, daß sie also die sinnliche Liebe in
geistige Liebe umwandeln und dadurch Alchemisten im höchsten Sinne
des Wortes werden.


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