Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 313
(PDF, 169 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0319
alt, Florentine neun, Charlotte ein Jahr und ein paar Monate. Vitaline, die zugleich
mit mir starb, war 3^ Jahre. Der kleine Bruder war fünf Jahre und hieß Ginetto.

Fr. — Wie kommt es dann, daß von euch acht nur drei gestorben sind?

A. — Der Vater ging nach der Gasanstalt und hat sich dort erbrochen; die
Mutter hatte sehr wenig gegessen und es war ihr übel; die andern haben alle gebrochen
und es war ihnen auch übel.

Fr. — Bist du allein seziert worden?

A. — Nein, alle drei. Der Arzt hatte gemeint, ich hätte Gehirnentzündung,
weil ich die Schmerzen im Kopfe hatte und nicht im Leibe, wie er sagte. Wenn
du willst, kann ich wiederkommen. Behüt' Gott!

Fr. — Bleib' noch! Kannst du die Hausnummer sagen an eurer Türe in der
Via Mangolfa?

A. — Ich weiß nicht, seht nach. Ein Obstbaum stand nahe an der Türe.
Hier hatte die seltsame Mitteilung ihr Ende und es bleibt nur übrig, die Richtigkeit
zu prüfen.

Genua, 20. November 1908.
Peretti.

Das Kind, um welches es sich in dem mitgeteilten Protokoll handelt, wohnte
in der Via Mangolfa Nr 29, in dem einzigen Zimmer, das von Florenz Milani und
seiner Frau Therese Santagostino mit der ganzen Familie bewohnt wurde. Nach
der Photographie, welche die Mutter mit frommem Sinne bewahrt, scheint es ein
kluges Kind gewesen zu sein, mit lebhaften Augen und festem Blick. Sie hatte
braune Haare und Brauen, schwarze Augen und dunkelbleiche Gesichtsfarbe infolge
des Fiebers, an dem die Mutter und die übrigen Kinder noch heute leiden. Der
Vater war und ist angestellt als Heizer bei der Gasgesellschaft. Er entsinnt sich,
daß er im September 1904 im Laden San Gottardo Flecke kaufte für 95 Centimen,
sie nach Hause brachte und drei von seinen Kindern daran starben. Das elfjährige
Töchterchen ist auf dem Standesamt eingetragen als gestorben am 29. September
1904, mit Namen Francesca, aber zu Hause und in der ganzen Nachbarschaft nannte
man sie Adele; sie war 11 Jahre alt. Es trat Erbrechen bei ihr ein, ebenso wie
beim Vater; ihre Schwestern, die aus der gleichen Veranlassung starben, hießen
Josefine, acht Jahre alt, gestorben 28. September 1904, und Vitaline 3% Jahre alt,
gestorben am folgenden Tage. Man holte den Arzt Rossi. Die behördliche Obduktion
der drei kleinen Leichen, die man nach dem Friedhof Musocco geführt hatte,
wurde angeordnet. Es gibt keine Obstbäume an der Türe des Hauses, wohl aber
am Eingang des Straße. Kurz, der Geisterbericht entspricht auf das genaueste
den Feststellungen. Man zog den Verkäufer der Flecke zur Verantwortung. Aber
er redete sich heraus mit dem Hinweise, daß, wenn ein Verschulden von ihm vor-
läge, auch noch weitere solche Fälle vorgekommen sein müßten.

Der kleine Bruder der Adele Milani ist jetzt neun Jahre alt.

Im Anschluß an diese Begebenheit bat die Schriftleitung von „Luce e Ombra"
(Licht und Schatten) die unterzeichneten Einsender im Interesse einer genauen
Orientierung, den Namen des Mediums und nähere Angaben über seine Persönlichkeit
mitzuteilen, besonders soweit sie für den Gegenstand der Kundgebung in Frage
kommen. Hierauf erwiderten jedoch die Herren Peretti und Bozzano wie folgt.

Erklärung.

Wir bedauern den Namen des Mediums, mit dem wir obiges Phänomen erzielten
, nicht zu Ihrer Verfügung stellen zu können, ebenso wenig andere ihn betreffende
Angaben. Denn er bekleidet ein öffentliches Amt und stellt uneigennützig
sich unsern Experimentalsitzungen zur Verfügung, gegen den Willen seines Vaters,
so daß man ihm ernste Verlegenheit und vielleicht sogar Hindernisse in seiner kaum
begonnenen Beamtenlaufbahn bereiten würde.


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