Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 316
(PDF, 169 MB)
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fieberhaft nach dem kleinen Leichnam gesucht. Der Bach, die Kanalisations-Röhren,
durch die er in die Elster mündet, der Lauf der Elster selbst wurden gründlichst
untersucht, ohne daß man auf die geringste Spur stieß. Endlich nach reichlich zwei
Wochen kam Licht in die Sache; der Leichnam wurde auf ganz wunderbare Weise
gefunden. (Ich führe hier einen Bericht der Tagespresse (Vogtländischer Anz. und
Tagebl.) an, der wohl als objektiv und nicht als nach okkultistischem Bedürfnis zurechtgestutzt
anzusehen ist.) Es heißt da in der Nummer vom 10. Juni 1911:

„Von den eigenen Eltern aufgefunden wurde am Donnerstag nachmittag
%6 Uhr die Leiche der kleinen Slepitska, die am 17. Mai gegen %11 vormittags auf
dem Heimweg von der katholischen Schule in die hochangeschwollene Syra gestürzt
und ertrunken war. Von der zuständigen Behörde sowohl wie von den trostlosen
Eltern, denen ein jähes Geschick ihr Lieblingskind geraubt, wurden die Nachforschungen
nach der kleinen Leiche nicht ausgesetzt, insonderheit die überwölbte Syra mit
harter Mühe durchsucht. Indes vergeblich. Dem Elternpaare ward seit dem Unglücksfalle
keine Ruhe mehr, sie hätten denn zuvor erforscht, wo ihr armes Kind
ruhe. Da, in der Nacht zum Donnerstag, als der Vater ruhelos auf seinem Lager
ausgestreckt lag, war es ihm plötzlich, als höre er die Stimme des geliebten Kindes,
das schmeichelnd ihn bat: „Komm, Vater, hole mich." Zu langsam schwanden ihm
die Stunden und kaum vermochte er die Zeit abzuwarten, da er von neuem auf die
Suche gehen könne. Begleitet von der Mutter des Kindes, verließ der Vater, der
Qasarbeiter Michael Slepitska, gegen 5 Uhr nachmittags seine Behausung und,
wie von einer höheren Eingebung geführt, durchschritt er den Ortsteil Chrieschwitz
und begann erst hinter dem Ort den Lauf der Elster zu durchsuchen. Plötzlich sahen
beide Eltern zwischen dem Orte und dem Eisenbahnübergange die Kniee ihres Kindes
aus dem Wasser hervorlugen. Ein vorüberkommender alter Bahnwärter, den
das Ehepaar auf seine Entdeckung aufmerksam machte, bezweifelte erst, daß der im
Wasser sichtbare Körper ein Mensch sei. Schließlich faßte er sich ein Herz, watete
zu dem geheimnisvollen Funde hinüber und überzeugte sich nun von der Richtigkeit
der Beobachtung der unglücklichen Eltern . . ."

Soweit der Bericht. Man bedenke: trotz wochenlangen Suchens ist nichts zu
finden, bis, durch eine Traumerscheinung aufmerksam gemacht, die Eltern unmittelbar
an die richtige Stelle gehen, wrelche noch dazu von dort, wo das Kind ins Wasser
fiel, über eine Stunde entfernt liegt! Von „Zufall" wagte angesichts derartiger
Tatsachen niemand zu reden, die Skeptiker zuckten mit den Achseln und — schwiegen
, nur der Okkultist steht vor keinem Rätsel.

Einer, der weiß, wann die Welt untergeht. Aus Innsbruck wird uns geschrieben
: Der Bürgermeister einer tirolischen Stadtgemeinde erhielt unlängst folgende
Zuschrift, die — nach der Art der graphischen Vervielfältigung zu schließen
— jedenfalls an viele Tausende in ganz Österreich versendet worden ist:

„Menschen höret! Auf eine ganz seltene Art wurde zu Anfang des
Jahres 1911 einem treuen katholischen Christen die Offenbarung zuteil
, daß die zunehmende Religionslosigkeit und daher Gewissenlosig keit
der Menschen die Strafe des ewigen Gott Vaters herausfordert und daß
die fünfte Stunde, natürlich nicht nach der irdischen Zeitrechnung, bereits
gekommen sei, in welcher sich sehr ernste und schwere Zeiten vorbereiten und
alle Menschen zur Verantwortung gezogen werden. Die jetzt herrschenden Katastrophen
auf allen Teilen der Erde und sogar die kommenden Kriege, Cholera,
Pest, Hungersnot und tausendfache andere Drangsal sind nur Vorboten dessen,
was der ganzen Menschheit nahe bevorsteht.

An einem Sonntage eines gewissen Monates und gewissen
Jahres werden an einem Werke Gott Vaters, auf dem Monde, wenn er voll
sein wird, zwei große schwarze Flecke plötzlich erscheinen.
Zu dieser Zeit ist die fünfte Stunde abgelaufen und alle religionslosen
Menschen, schweren Sünder und jene, welche Gott Vater und Seinen einzigen und


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