Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 323
(PDF, 169 MB)
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und durch Uebereinstimmung mit den damit in Verbindung stehenden
Tatsachen so merkwürdig war, daß ich es auf Bitten meiner Freunde für
Pflicht halte, ihn schriftlich niederzulegen.

Der Berichterstatter erzählt nun, daß er vor ungefähr 23 Jahren mit
zwei Waffengefährten G. P. und J. S. innige Freundschaft schloß. Seine
Verbindung mit O. P. bestand bis zur Zeit des ersten Krieges in Transvaal
, wohin G. P. als Mitglied des Generalstabs geschickt wurde. J. S.
befand sich bereits auf dem Kriegsschauplatz. Beide Freunde waren
avanciert. Der Erzähler selbst aber war seit einigen Jahren in den Ruhestand
getreten. G. P. lud am Morgen des Tages, da er London verlassen
und sich nach dem Cap einschiffen sollte, den Colonel H. ein,
mit ihm im Club zu frühstücken. Schließlich trennten sie sich am Eingang
des Clubhauses. »Adieu, alter Freund«, sagte ich zu ihm, »ich
hoffe, daß wir uns wiedersehen«. »Ja«, antwortete er, »wir werden uns
wiedersehen«.

Ich sehe ihn noch vor mir, elegant und stramm vor mir stehen
und mir mit seinen schwarzen, lebhaften Augen ins Gesicht sehend.
Ein Händedruck und der Wagen entführte ihn. Der Krieg in Transvaal
war in vollem Gang. Eines Abends — ich hatte in der Bibliothek des
Clubs gelesen — zog ich mich ziemlich spät zurück. Ich blieb ungefähr
noch eine Stunde auf, ehe ich mich zu Bett legte. Ich mochte ungefähr
drei Stunden geschlafen haben, als ich plötzlich aus dem Schlafe
erwachte. Das erste Licht des anbrechenden Tages drang durch die
Fenster und fiel gerade auf den Koffer, der meine militärischen Effekten
enthielt und mich durch die ganze Dienstzeit begleitet hatte. Zwischen
diesem Koffer und meinem Bett sah ich eine Gestalt stehen, in der ich
trotz der für mich ungewöhnlichen Kleidung und trotz des dichten
schwarzen Barles sofort meinen alten Waffengefährten erkannte. Er trug
die Khaki-Uniform, welche damals für die in Afrika stehenden Offiziere
vorgeschrieben war. Ein brauner Lederriemen für das Fernglas hing über
der Brust. Ein Ledergürtel trug auf der linken Seite den Degen, auf der
rechten die Revolvertasche. Auf dem Kopf trug er den Korkhelm. Ich
bemerkte sofort alle diese Einzelheiten und setzte mich, auf ihn blickend,
im Bette auf. Sein Qesicht war bleich, aber seine schwarzen Augen
blickten so hell als vor 18 Monaten; er sah mich mit demselben Ausdruck
an, der mir damals aufgefallen war, als er mir Adieu sagend in
den Wagen stieg.

Aeusserst bestürzt, glaubte ich zuerst, daß wir noch zusammen in

C.....wären, in Irland oder anderswo, und wähnte, ich sei in meinem

Zimmer in der Kaserne.

»Allons, P....., bin ich zu spät daran?« sagte ich. P. . . . . sah

mich starr an und sagte: »Ich bin getötet«.

»Du!« schrie ich, »guter Gott! Wann und wie?«

»Durch die Lungen,« antwortete er, und bei diesen Worten hob

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