Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 328
(PDF, 169 MB)
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vom Weltäther, und umgekehrt dürfen wir vermuten, daß auf ihr schließlich
alle Vorgänge und Eigenschaften der Materie beruhen. Die Tatsache
dieser Wechselwirkung in Verbindung mit der Auffassung der elektrischen
Genesis der Materie führt uns in logischer Weise zu dem Schluß, daß
der Sitz aller Phänomene, welche wir an der Materie beobachten, in
letzter Hinsicht nur im Weltäther sein kann. Der Umstand, daß es wissenschaftlich
feststeht, daß selbst der einfachste Vorgang der Materie immer
unlösbar mit dem Auftreten elektromagnetischer Vorgänge verknüpft ist,
legt es nahe, daß auch in den Fällen unsichtbaren materiellen Geschehens
(Vererbung, physikalischen Gehirnvorgängen beim Gedächtnis) ein Aether-
vorgang auftritt (Aethermechanismus), der demjenigen des elektromagnetischen
Phänomens ähnlich ist. Nicht ohne Bedeutung erscheint dem
Verfasser der Schrift auch die Tatsache, daß die Elektrizitätsproduktion
sich als eine allgemeine Eigenschaft aller lebendigen Substanz herausgestellt
hat. Auf dieser Basis hat Dr. Eichhorn die Erscheinungen der Vererbung
und des Gedächtnisses betrachtet. — Ist diese Prämisse der entwickelten
physikalischen Genesis der Materie richtig, dann muß schließlich
ein solcher Aethermechanismus auch frei bestehen können, losgelöst
von dem materiellen System, das ihn erregte, und wieder in Wechselwirkung
treten können mit einem neuen stofflichen System. Als Symptom
hierfür betrachtet er mit bezug auf die Keimzelle die sogenannten atavistischen
Erscheinungen und mit Bezug auf die Gehirnzelle die
sogenannten transzendentalen Erinnerungen, d. h. Erinnerungen,
die nicht unsrer bewußten oder unbewußten bezw. unterbewußten Lebenserfahrung
angehören, aber doch dem Wesen nach von gleicher Natur
wie diese sind. Dieses Phänomen, das auch sonst angesehene seriöse
Persönlichkeiten konstatierten, tritt bei Dr. Eichhorn besonders deutlich
auf. Auch wenn es nicht als notwendiges Postulat der physikalischen
Prämisse dastehen würde, meint E., muß seine spezifische Natur es verbieten
, dasselbe etwa als mögicherweise beruhend auf Illusion, Assoziationsphänomenen
, mißdeuteten Traumerlebnissen oder ungeheuer feinen
unterbewußten Engrammperzeptionen anzusehen. Er steht da auf demselben
Standpunkt, den auf anderen Wegen auch Sir Oliver Lodgej
gewesener Präsident 1901—03 der Londoner S. P. R., in seinem höchst
beachtenswerten Buche »Life and Matter« (inzwischen auch in deutscher
Uebersetzung »Leben und Materie« erschienen) erreichte.

Dr. Eichhorn schreibt*) (S. 64 ff.): »Es sind in mir Erinnerungen
lebendig von großer Mannigfaltigkeit und kaum geringerer Deutlichkeit
als raeine jetzigen persönlichen Erinnerungen, und doch sind jenen keine
eigenen Erlebnisse zugehörig. Die Einzelheiten der wiedererweckten Gedanken
- und Empfindungswelt sind zu intim, als daß die Phantasie sie
in blindem Spiel spontan hervorgebracht haben könnte, um so weniger

) Mit Bezug auf diese »transzendentalen Erinnerungen«,


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