Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 331
(PDF, 169 MB)
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hindurch weniger Magie des bewußten Ich trieb, als vielmehr das Unbewußte
selbständig tätig sein und sich entwickeln ließ, so daß sich bei
mir förmliche Personifikationen ausbildeten, muß ich vorläufig mit denselben
als gegebener Tatsache rechnen. Freilich bringt das verschiedene
Unannehmlichkeiten mit sich, anderseits aber habe ich den Vorteil, das
höhere Maß von Einsicht und Kenntnissen, die sie in ihrem Spezialgebiete
besitzen, sowie ihre größere Macht auf einzelne Körperteile in meinem
Interesse und demjenigem des gesamten Organismus benützen zu können.
Mit intelligenten Personifikationen, die (innerlich) reden gelernt haben,
kann ich mich eben besser (weil vermittelst der Sprache) verständigen
als mit einem »Unbewußten« schlechtweg, wie es beim normalen Menschen
vorliegt, der sich mit demselben nur vermittelst unbestimmten
Fühlens verständigen kann«.

Man sieht also: das bewußte Ich empfindet und konstatiert die
Existenz eines »transzendenten Ich« und einer »Personifikation«. Es ist
aber ganz klar, daß das Ich diesen Prozeß der Personifizierung durchführt
und dann seiner eigenen Schöpfung als etwas Realem gegenübersteht
; spricht ja auch Staudenmaier von »einer gesetzmäßigen Verbindung
von Oesichtsbildern mit Gehörsvorstellungen«. Uebergehen wir aber
die Erklärung der Psychologie, daß es sich hier um eine »Spaltung des
Bewußtseins« oder um eine zeitweilige Bewußtseinserhöhung einzelner
oder einer ganzen Reihe von Elementen in der Randzone unseres Bewußtseins
handle, denn, hier ist Eichhorns Auffassung von Interesse:
Ihm besteht jede Existenzform aus zwei Teilen, der materiellen Basis und
der ätherischen Potenz, die in dauernder Wechselwirkung miteinander stehen.
Den psychischen Vorgängen legt er »energieverbrauchende potentielle
Zustände des Aethers« zugrunde, die als solche für sich bestehen, weshalb
sie auch in Wechselwirkung treten können mit anderer Oehirnmasse
als derjenigen, welche vielleicht zuerst die Erzeugung der potentiellen
Zustände ermöglichte. Solche potentiellen Aetherzustände sind immer da;
es wird dann darauf ankommen, erstens in welcher Intensität sie erregt
sind, und zweitens, ob das stoffliche System des neuen Individuums so
beschaffen ist, daß Wechselwirkung eintreten kann, was natürlich auch
graduell verschieden sein kann.*) So führen uns solche Ueberlegungen
von selbst zu der Schlußfolgerung, daß diese Erinnerungen auch weit
zurückliegen können, vielleicht unermeßliche Zeiträume überdauernd;**) sie
werden so zu transzendenten Erinnerungen. — Prinzipiell ist dabei die
Anschauung, daß jeder Denkprozeß mit einem Aethervorgang einhergeht.
Daß es so ist, scheinen die schon jetzt vorhandenen eigenartigen Resultate

*) Hierin liegtauch eine Erklärung der Gedankenübertragung oder Telepathie.

**) Die einfachste Erklärung wäre die, daß es sich um Rückerinnerungen an
frühere Erdenleben handelt, (Die Schriftleitung.)


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